Die im September anstehende Landtagswahl in Thüringen wird von ganz Deutschland beobachtet. Denn das Parteienverhältnis sieht in diesem Bundesland häufig anders aus als im Rest Deutschlands. Aktuell ist Bodo Ramelow, Die Linke, Ministerpräsident. Das könnte sich aber bald ändern.
16 Prozent hätte das BSW Umfragen zufolge aktuell
Sahra Wagenknecht und ihre Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) stehen derzeit in den aktuellen Umfragen sehr gut da. Laut der Befragung des Instituts Insa aus dieser Woche steht das Bündnis bei 16 %. Im März waren es noch drei weniger. Dies liegt nicht zuletzt auch an der Präsenz der Parteichefin selbst. Wagenknecht, die seit 2011 mit Politiker Oskar Lafontaine zusammen ist, stammt aus dem Bundesland Thüringen.
Ganz vorne in den Umfragen befindet sich im Moment mit 30 % die AfD mit Landeschef Björn Höcke. Die CDU mit Kandidat Mario Voigt gilt laut der Insa-Befragung mit 20 Prozentpunkten als zweitstärkste Kraft, noch vor Amtsinhaber Ramelow und Die Linke mit 16 %. Dem BSW könnte somit eine entscheidende Rolle bei der Koalitionsbildung zukommen.
Was geht mit der CDU?
Mit wem Sahra Wagenknecht im Fall der Fälle zusammengehen würde, ist nicht klar. Auch wenn eine Koalition der AfD mit dem BSW aktuell auf fast 50 % der Stimmen der Befragten kommen würde, hat sich die Politikerin häufiger kritisch geäußert und öffentlich erwähnt, dass es "in der AfD gefährliche Leute“ gebe.
Bei ihrem Auftritt bei Hart aber fair diese Woche erklärte sie auf Anfrage, dass eine Unterstützung der CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Mario Voigt nicht ausgeschlossen sei. Dafür müsse aber im schulpolitischen Bereich aufeinander zugegangen werden.
Wagenknecht ist in den Medien präsent
Seit dem Austritt aus der Links-Partei und der Gründung ihres eigenen Bündnisses vor einigen Monaten ist Sahra Wagenknecht wieder mehr in den Medien präsent. Sie spricht die Themen medienwirksam an, die die Bürger:innen in ihrem Bundesland beschäftigen. Die Bundestagsabgeordnete forderte kürzlich gar eine Volksabstimmung zur Rente.
Anwärter:innen auf eine Mitgliedschaft in ihrem Bündnis gibt es genug. Gerade jetzt vor den kommenden Wahlen im Osten ist die Partei der im thüringischen Jena geborenen Politikerin in aller Munde. Doch soll das Wachstum langsam vor sich gehen, damit niemand Teil wird, "der unsere Programmatik nicht teilt oder destruktiv und chaotisch wirken würde", wie sie im Februar der dpa mitteilte.
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Verwendete Quellen:
Bild: Wagenknecht-Partei räumt ab
MDR: Sahra Wagenknecht schließt Wahl von Voigt zum Ministerpräsidenten nicht aus
Spiegel: Wagenknecht spricht von 8000 Mitgliedsanträgen für ihre neue Partei