Das kleine Dorf war laut Archäologin und Grabungsleiterin Anna Swieder nur eines von vielen kleinen Orten im Unterharz, die im Zuge einer "Wüstungswelle damals aufgegeben wurden", wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Hoffnung auf Analyse
Zur Bestimmung und Klassifizierung der Fundobjekte hofft Swieder, "[...]dass naturwissenschaftliche Methoden, wie dendrologische Bestimmungen, C-14 Analysen oder Pollen-Analytik möglich sind". Da die dortige Umgebung sehr feucht ist, könnten organische Reste gut erhalten sein.
Gründe für die Abwanderungen vermuten Wissenschaftler:innen in Krankheiten wie der Pest, Kriegen oder Klimaveränderungen.
Voruntersuchungen im Frühjahr
Auf einige der mittelalterlichen Funde stieß man in Voruntersuchungen, die nun fortgesetzt werden sollen. Darunter befinden sich sogenannte Schwertortbänder, also metallene Beschläge auf der Spitze einer Schwertscheide. Sie schützen so ihre:n Besitzer:in vor eventuellen Verletzungen beim Tragen.
"Ebenso gab es keramische Scherben, Reste von Messerklingen, Reitersporen, einen großen eisernen Schlüssel, kleine Applikationen und Anhänger, Silbermünzen und viele Dachziegelfragmente", sagt Swieder.
Die Funde fallen in dieselbe Epoche wie die nordfriesische Siedlung Rungholt, die laut National Geographic auch als Atlantis der Nordsee bezeichnet wird. Sie versank vom 15. auf den 16. Januar 1362 in einer mächtigen Sturmflut - was einer Legende nach eine göttliche Bestrafung der hochmütigen Anwohner war. Heute hat man auf der Suche nach dem nordfriesischen Atlantis nur Wattenmeer unter den Füßen.
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