Donald Trump sorgt als ehemaliger US-Präsident und auch als wahrscheinlich aussichtsreichster Präsidentschaftsanwärter der Republikaner immer wieder für Schlagzeilen. Derzeit hat er sich einigen gerichtlichen Verfahren zu stellen, bei denen sich viele seiner Kritiker:innen und auch Anhänger:innen fragen, ob er im Falle eines Urteils überhaupt als Präsident eingesetzt werden kann. Auch allgemein wird eine Wiederwahl des Republikaners von vielen Seiten kritisch gesehen. Ein Zivilverfahren, in das er verwickelt ist, betrifft eine Verleumdungsklage der Autorin E. Jean Carroll.
Bei einer Anhörung zu dem Fall in New York ist Trump durch erneute abfällige Bemerkungen über Äußerungen Carrolls auffällig geworden. Der zuständige Richter, Lewis Kaplan, hat daraufhin deutlich gemacht: Sollte Trump stören, fliegt er raus.
Richter droht mit Ausschluss vom Prozess
Konkret soll sich Carroll unter anderem besorgt darüber geäußert haben, dass sie in Angst lebe, seit sie ihre Anschuldigungen an Trump öffentlich gemacht hat - besonders von Trump-Anhänger:innen erhalte sie dabei Drohungen. Trump hat Carrolls Aussage wiederholt kommentiert und immer wieder den Kopf geschüttelt - ein Verhalten, durch das er aus Sicht von Richter Kaplan negativ aufgefallen ist. Das berichten unter anderem die Frankfurter Rundschau, das Magazin t-online sowie beck-aktuell.
Lewis Kaplan hat daraufhin klar gemacht, dass Trump sein Recht, beim Prozess anwesend zu sein, verwirke, wenn er störe - "und das, was mir berichtet wurde, gehört dazu." Er hoffe allerdings nicht, dass er diese Drohung tatsächlich in die Tat umsetzen müsse, da er davon ausgehe, dass Trump das vermutlich gerne hätte - was dieser bestätigte. Beim Verlassen des Gerichtssaals soll er sich über das Vorgehen des Richters mit den Worten "das ist nicht Amerika" beschwert haben.
Bereits zweiter Verleumdungsprozess für Trump
Dass Donald Trump die zahlreichen Prozesse gegen sich gerne auch wirksam für seinen Wahlkampf nutzt, ist längst nichts Neues mehr. Er inszeniert sich selbst gern als Opfer politischer Verfolgung, das von seinen demokratischen Gegner:innen an einer neuerlichen Präsidentschaftskandidatur gehindert werden soll. Auch den Richter selbst hat Trump im Zuge der Anhörung als "radikalen Trump-Hasser" bezeichnet.
Bei dem aktuellen Verfahren handelt es sich bereits um den zweite Verleumdungsprozess gegen Trump - bereits im Jahr 2019 hat Carroll den ehemaligen US-Präsidenten beschuldigt, sie 1996 in einem New Yorker Kaufhaus vergewaltigt zu haben. Nachdem Trump für schuldig befunden worden ist und fünf Millionen Dollar Schadenersatz an Carroll hat zahlen müssen, hat sie ihn nun wegen weiterer Beschimpfungen seinerseits erneut angeklagt.
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Verwendete Quellen:
Frankfurter Rundschau: "Trump kommt kaum zu Wort: Richter droht ihm mit Rauswurf aus dem Gerichtssaal"
beck-aktuell: "Zweiter Verleumdungsprozess: Richter droht Trump mit Ausschluss"
t-online: "Verleumdungsprozess in New York: Trump weist Vorwürfe gegen sich erneut zurück"