Ende Juni 2022 ist im südspanischen Marbella in einer Ferienwohnung ein Mann tot aufgefunden worden. Laut bisherigen Informationen von der deutschen Tagesschau soll es sich dabei um den aus Deutschland stammenden 33-jährigen Aleksandar K. handeln.
Bisherige Ermittlungen zu dem Fall lassen darauf schließen, dass es sich um einen Mord im Zusammenhang mit Drogendelikten gehandelt haben muss. Das Opfer soll dabei für die deutsche Polizei spioniert haben.
Spitzel für das LKA
Wie die Tagesschau weiter informiert, soll Aleksandar K. vor seinem Tod von seinen Mördern gefoltert worden sein, wobei er gestanden haben soll, als Spitzel agiert zu haben. Nähere Recherchen haben daraufhin ergeben, dass er als sogenannter V-Mann für das hessische Landeskriminalamt (LKA) tätig gewesen ist.
Bei einem V-Mann oder auch V-Leuten handelt sich nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) um Vertrauenspersonen, die im geheimen Auftrag unterwegs sind und ihre Auftraggeber über geplante oder bereits begangene Verbrechen informieren - häufig im Zusammenhang mit Drogengeschäften.
Unterstützung bei Ermittlungen
Der getötete Aleksandar K. soll in diesem Zusammenhang Informationen über den grenzübergreifenden Drogenhandel mit Cannabis und Kokain an das hessische LKA weitergegeben haben. Seine Hinweise sollen dabei auch geholfen haben, mehrere Ermittlungsverfahren in Deutschland voranzubringen.
So sollen seine Angaben etwa eine tragende Rolle bei der Verhaftung des Juristen Benjamin D. gespielt haben, über dessen Fall die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) näher informiert. Dieser ist wegen Geldwäsche und Drogenhandel zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden.
Verwendete Quellen:
Tagesschau: "Ermordung in Spanien: Ein toter V-Mann und viele Fragen"
bpb: "V-Mann / V-Leute"
FAZ: "'Als Verteidiger weiß man, was auf einen zukommt'"