Es waren Szenen wie aus einem Hollywood-Katastrophenfilm: Dachziegel flogen umher, mehrere Autos wurden beschädigt und Bäume wurden entwurzelt! Ein Baum krachte sogar auf Bahnschienen und legte damit den kompletten Zugverkehr auf der Strecke zwischen Dresden und Berlin lahm. In Gröditz (Sachsen) stehen die Anwohner noch unter Schock.
Schweres Unwetter in Sachsen verursacht erhebliche Schäden
Im Vorfeld waren für die Mitte Deutschlands und insbesondere für weite Teile Sachsen für den Dienstagnachmittag Warnmeldungen für "Starkgewitter" herausgegeben worden (Warnstufe 3-4). Deshalb wurde in Leipzig an dem Tag das Public Viewing vorsichtshalber abgesagt. Tatsächlich tobten über weiten Teilen Sachsens schwere Unwetter, in Südthüringen kam sogar Hagel so groß wie Golfbälle vom Himmel.
Besonders schwer getroffen hat es den sächsischen Landkreis Meißen. Die Feuerwehr musste knapp 80 Mal ausrücken, Grund waren Schäden durch heftige Sturmböen. In der Stadt Gröditz soll es sogar einen Tornado gegeben haben.
Tornado war eine Superzelle mit Fallböe
Mithilfe einer Drohne hatte die örtliche Feuerwehr Aufnahmen von der Verwüstungsschneise gemacht, die der Sturm in Gröditz verursacht hatte. Dabei ist auch zu sehen, dass sogar Hochspannungsleitungen beschädigt wurden. Derartige Schneisen seien typisch für einen Tornado.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sei ein Tornado durchaus vorstellbar, so die BILD. Nach einer eingehenden Prüfung gehen die Experten zum jetzigen Zeitpunkt jedoch von einem anderen Wetterphänomen aus. Anhand von Radarbildern sei eine sogenannte Superzelle mit Fallböe wahrscheinlicher. "Zudem liegen uns auch keine Aufnahmen eines Tornados vor", heißt es vom DWD.
Experten untersuchen weiter
Für eine endgültige Klärung müssen noch weitere Untersuchung gemacht werden. Allerdings steht fest, dass in Gröditz Windgeschwindigkeiten von mehr als 140 Kilometer pro Stunde erreicht wurden. "Nur weil es große Windgeschwindigkeiten und Schäden gab, muss es nicht zwangsläufig ein Tornado gewesen sein", stellt DWD-Meteorologe Florian Engelmann am Mittwochmorgen klar.
Trotz der schweren Schäden verlief das Wetterphänomen zumindest für die Menschen eher glimpflich. Lediglich ein Mann in Dresden musste aufgrund von Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Er sei aber nicht in Lebensgefahr.
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