Thomas Geisels Karrierewechsel: Geld ist nicht sein Motiv

Thomas Geisel, ehemaliger Oberbürgermeister von Düsseldorf, steigt überraschend in die europäische Politik ein. Entgegen aller Spekulationen betont er, dass finanzielle Anreize dabei keine Rolle spielen.

Thomas Geisel, Sahra Wagenknecht, SPD, Europawahl
© Ulrich Baumgarten@Getty Images
Thomas Geisel, Sahra Wagenknecht, SPD, Europawahl

Thomas Geisel, geboren am 26. Oktober 1963 in Ellwangen, Baden-Württemberg, ist ein deutscher Politiker, der laut swp.de vor allem als Oberbürgermeister von Düsseldorf bekannt ist. Er studiert Rechtswissenschaften in Heidelberg, Genf und Freiburg und erwirbt später einen Masterabschluss an der University of Virginia, USA.

Aus Baden-Württemberg nach Düsseldorf

2014 wird er relativ überraschend zum Oberbürgermeister von Düsseldorf gewählt, wobei er den langjährigen Amtsinhaber Dirk Elbers von der CDU ablöst. Während seiner Amtszeit legt er den Fokus auf Themen wie Wohnungsbau, Verkehrsinfrastruktur und Umweltschutz.

2020 verliert er laut swp.de die Wiederwahl gegen Stephan Keller (CDU). Nach seiner Amtszeit bleibt Geisel in verschiedenen sozialen und politischen Initiativen aktiv und behielt damit Einfluss auf das öffentliche Leben in der Stadt.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht lockt

Als ihm laut tagesschau.de klar wird, dass er in der SPD nur noch wenig zu melden hat, wechselt er zum Bündnis Sahra Wagenknecht – kurz nachdem er zu seinem 40-jährigen Parteijubiläum erklärt hat, dass er für immer Sozialdemokrat bleiben will.

Damit kehrt Geisel auf die politische Bühne zurück, dieses Mal sogar auf die große Europa-Bühne. Es dürfte ihm gefallen, in diesem Rampenlicht zu stehen. Man hat ihm laut tagesschau.de schon länger nachgesagt, dass er eher kein Kommunalpolitiker sei.

Geld ist anscheinend nicht das Motiv

Der Vater von fünf Töchtern wehrt sich dagegen, dass man ihm vorwirft, er würde wegen des Gehalts ins Europa-Parlament streben. Focus zitiert den Politker folgendermaßen:

Manche Leute haben mir auch unterstellt, ich mach' das fürs Geld. Ich wusste bis vor Kurzem nicht einmal, was ein Europapolitiker verdient und hatte in meinem Leben das Glück, viele Jahre in der Energiewirtschaft tätig zu sein. Ich habe eine gute Altersvorsorge. Den Vorwurf finde ich ziemlich albern.

Laut eines Berichts des Focus ist es nach Geisels Meinung ein Wagnis, sich auf eine neu gegründete Partei einzulassen. Er sagt dazu folgendes:

Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist nun eine ähnliche Herausforderung. Klar auch ein Wagnis. Man weiß bei einer neu gegründeten Partei nie, was passiert. Es ist eine reizvolle Aufgabe da mitzuwirken. Und auch wenn es pathetisch klingen mag: Wenn ich mir anschaue, wo Deutschland gerade steht, muss etwas passieren.

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Verwendete Quellen:

tagesschau.de: Zwei Einzelkämpfer für das BSW
swp.de: Thomas Geisel, Steckbrief
focus.de: Scheidung von der SPD nach 40 Jahren - für die anderen ist er durch, ich habe Fragen
Redaktionsnetzwerk Deutschland: Im Schnellcheck: Was man über das Bündnis Sahra Wagenknecht zur Europawahl wissen muss
Rheinische Post: Ex-OB Geisel präsentiert sich als Putin-Versteher

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