Salim F. stammt aus Syrien und bemüht sich von Anfang an um Anschluss. Er lernt Deutsch und lässt sich sein Abitur und seinen Führerschein anerkennen. Gute Voraussetzungen, um auf dem deutschen Arbeitsmarkt anzukommen. Sollte man meinen.
Mit Ablehnungen hat der junge Syrer gerechnet. Aber nicht mit solch einer Antwort. Das Autohaus, bei dem er sich beworben hat, antwortet ihm schriftlich: „Ich möchte Ihnen eher die Empfehlung aussprechen, in Ihr Land zurückzugehen, da der Krieg beendet ist und Sie dort dringend benötigt werden, um es wieder aufzubauen.“
Salim F. ist sprachlos. Im Gespräch mit MiGAZIN erklärt er: „Ich habe seit meiner Ankunft in Deutschland wirklich alles unternommen, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Ich kann verstehen, wenn die Leute einen nicht haben wollen. Aber so etwas hätte ich mir niemals vorgestellt. Ist das normal in Deutschland?“
Der Fall von Salim F. geht durch die Presse. Das Autohaus gerät unter Druck und rudert zurück. Via Facebook veröffentlicht es mehrere Stellungnahmen (s. Video) – und entschuldigt sich für den Inhalt des Briefs. Wie es für Salim F. weitergeht, ist offen.
Flüchtlinge haben es häufig schwer, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. Einige Arbeitgeber und Kommunen haben deshalb besondere Initiativen gestartet, z.B. die BVG in Berlin.