Suche nach vermisster Valeriia (9): Fund gibt traurige Gewissheit

In Sachsen galt seit Anfang Juni die neunjährige Valeriia als vermisst. Am gestrigen Dienstag ist bei einer großangelegten Suchaktion eine Leiche gefunden worden - neuere Untersuchungsergebnisse liefern nun traurige Gewissheit.

Verbrechen, Leiche, Tötungsdelikt, Polizei
© Kevin Kobs@Getty Images
Verbrechen, Leiche, Tötungsdelikt, Polizei

Seit dem 3. Juni galt die neunjährige Valeriia aus der sächsischen Kreisstadt Döbeln als vermisst. Das Mädchen ist an jenem Tag normal zur Schule gegangen, dort jedoch allem Anschein nach nie angekommen. Vermutungen besagen, dass sie bereits auf dem Weg zum Schulbus verschwunden ist.

Nachdem die Schule angesichts des Fehlens der Neunjährigen weder die Polizei noch ihre Mutter benachrichtigt hatte, suchte Letztere zunächst allein nach ihrer Tochter, als diese Nachmittags nicht wie gewohnt nach Hause kam. Erst am Abend wurde die Polizei alarmiert, die sofort eine Suche nach dem Mädchen einleitete. Seitdem wurde mit Helikopter, Spürhunden und zahlreichen Einsatzkräften nach Valeriia gesucht.

Leichenfund liefert traurige Gewissheit

Nachdem die Suche nach Valeriia am Donnerstag nach ihrem Verschwinden erstmals flächenmäßig ausgeweitet wurde, hat man am gestrigen Dienstag mit etwa 400 Einsatzkräften ein Waldgebiet nahe der Stadt Döbeln durchsucht, wie die BILD-Zeitung berichtet. Um etwa 14:30 Uhr machten die Suchenden dann einen grausigen Fund: In der Nähe des Ortsteils Hermsdorf fand man, versteckt im Unterholz, abseits der Waldwege, eine Leiche.

Zunächst war noch unklar, ob es sich dabei tatsächlich um die vermisste Valeriia handelt - nach einer Pressekonferenz vor wenigen Stunden herrscht jedoch Klarheit: Valeriia ist tot. Davon berichten unter anderem der Spiegel sowie der Tagesspiegel. Die Ermittler:innen gehen demnach von einem Gewaltverbrechen aus und ermitteln wegen eines Tötungsdelikts.

Ermittlung wegen Tötungsdelikt

Polizeipräsident Carsten Kaempf zeigt sich betroffen: "Der Verlust eines Kindes zerreißt einem das Herz". Die Suche nach dem Täter habe nun oberste Priorität, heißt es weiter. Das sei man Valeriia und ihrer Familie schuldig. In den Fokus rückt nun als erstes der "soziale Nahbereich" des Mädchens. Hinweise auf ein Sexualverbrechen gibt es nicht.

Die kleine Valeriia ist gemeinsam mit ihrer Mutter 2022 aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Ihre Eltern sind getrennt, ihr Vater kämpft laut eigener Aussage als Soldat an der Front. Erste Ermittlungen haben anfangs noch eine mögliche Entführung des Mädchens durch den Vater nicht ausgeschlossen und sich daher mit internationalen Strafverfolgungsbehörden in Verbindung gesetzt. Den Vater habe man bereits am Dienstagabend nach dem Fund der Leiche kontaktiert. Momentan kümmere man sich besonders um die Mutter des Mädchens.

Eine ähnliche weitreichende Suchaktion hat es zuletzt bei dem seit mehreren Wochen verschwundenen Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde gegeben. Er gilt nach wie vor als vermisst.

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Verwendete Quellen:

BILD: "Todesopfer bei Suche nach Valeriia (9) entdeckt: Zeugen hörten Hilferufe am Fundort der Leiche im Wald"

Spiegel: "Fall Valeriia Polizei geht von Verbrechen aus – vermisste Neunjährige aus Döbeln ist tot"

Tagesspiegel: "Update Valeriia aus Döbeln ist tot: Vermisste Neunjährige wurde Opfer eines Verbrechens"

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