Der Papst: Jeder weiß, dass dieses Amt das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche ist, aber was wissen wir eigentlich über den Mann, der dieses Amt derzeit innehat? Die BBC beschreibt Kardinal Jorge Mario Bergoglio, wie Franziskus mit bürgerlichem Namen heißt, als einen relativen Außenseiter, der 2013 zum Nachfolger des im letzten Jahr verstorbenen Benedikt XVI. gewählt worden ist. Dennoch hat er in seiner Amtszeit bereits viele Erfolge zu verzeichnen.
Mit seinen 86 Jahren steht er als ältere, weltweit anerkannte Persönlichkeit in einer Reihe mit US-Präsident Joe Biden - über dessen Gesundheitszustand heiß diskutiert wird - und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump - der zuletzt fies gegen seinen Amtsnachfolger gestichelt hat. Trotz seines Alters ist Papst Franziskus bekannt für seinen entschlossenen Ansatz, die Kirche zu modernisieren. Ein Kardinal hat sich jedoch als eine Art Gegen-Papst erwiesen, der Traditionalist:innen anspricht. Werfen wir einen Blick auf den Ansatz von Papst Franziskus und was in seiner Fehde mit Kardinal Burke passiert.
Papst Franziskus' moderne Ideen
Papst Franziskus hat sich sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche als beliebt erwiesen und ist für seinen vergleichsweise modernen Ansatz bekannt. Tatsächlich hat er sogar 18,6 Millionen Anhänger:innen auf X (ehem. Twitter)! Als geistliches Oberhaupt von einem Sechstel der Weltbevölkerung hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die seit langem bestehenden konservativen Werte der Kirche zu ändern.
Er hat sich auf die Beseitigung der Korruption im Vatikan und die Aufarbeitung der schrecklichen Geschichte des Kindesmissbrauchs in der Kirche konzentriert. Wie Forbes betont, hat er auch an den folgenden Themen gearbeitet:
Im November 2016 gab er Priestern die Befugnis, Frauen, die abgetrieben haben, zu vergeben. Er hat sich weiterhin für eine Reform des Klimaschutzes, eine bessere Behandlung von Flüchtlingen und eine stärkere Beachtung der Verfolgung religiöser Minderheiten eingesetzt.
Dieser Ansatz hat ihm die Unterstützung der liberaleren Anhänger:innen eingebracht. Aber die Kirche komplett auf den Kopf zu stellen, würde natürlich zu einiger Kritik führen - also hat er versucht, das Gleichgewicht zu halten, indem er einige der traditionellen Elemente der Kirche beibehalten hat, einschließlich des Verbots für weibliche Geistliche. Leider kann man es nicht allen recht machen, und Papst Franziskus hat deshalb dennoch seinen gerechten Anteil an "Hatern".
Die Fehde zwischen dem Papst und Kardinal Burke
Seit Jahren gibt es Spannungen zwischen Papst Franziskus und einem amerikanischen Kardinal, der kein Anhänger seiner liberalen Ideen ist, Kardinal Burke. Die New York Times hat kürzlich berichtet, dass sich diese Fehde zugespitzt hat. Den Berichten zufolge "hat Franziskus den amerikanischen Geistlichen häufig degradiert und seines Einflusses beraubt, aber in diesem Monat hatte der Papst offenbar endlich genug", so ein hochrangiger Vatikanbeamter, der anonym bleiben wollte.
Franziskus erklärte bei einem Treffen hochrangiger Vatikanbeamter, dass er beabsichtige, den Kardinal aus seiner vom Vatikan subventionierten Wohnung zu werfen und ihm sein Gehalt als Kardinal im Ruhestand zu entziehen.
Burke hat immer an seiner Kritik an Papst Franziskus festgehalten und behauptet, dass sein Ansatz "Verwirrung, Irrtum und Spaltung" verursacht. Nun, es scheint, dass der Papst - der auch mietfrei lebt - genug von den Angriffen seines langjährigen Feindes hat.
Viele Beobachter:innen sind über das Gerücht schockiert, und einige fragen sich, welchen Sinn dieser Schritt haben könnte. Kardinal Peter Turkson aus Ghana zum Beispiel kommentiert Burkes Ausweisung folgendermaßen:
Das wird ihn nicht vom Reden abhalten.
Das ist wahrscheinlich wahr, aber es wäre sicherlich ein Machtspiel, Kardinal Burke so öffentlich aus dem Amt zu werfen.
Verwendete Quellen:
The New York Times: "Reports Say Pope Francis Is Evicting U.S. Cardinal From His Vatican Home"
Forbes: "Pope Francis"
BBC-News: "Profile: Pope Francis"
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK