Immer mehr Stimmen - sowohl von öffentlicher Seite als auch vonseiten der Bürger:innen - spekulieren aktuell darauf, dass Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht in Zukunft ihre eigene Partei gründet. Wagenknecht selbst bestätigt das nicht, allerdings soll es eindeutige Andeutungen geben, wie das Magazin t-online berichtet.
Bei öffentlichen Auftritten oder TV-Show-Teilnahmen der Politikerin wird mittlerweile jedes Wort auf die Waagschale gelegt - besonders mit Äußerungen bezüglich der Linken-Partei, der sie "noch" angehören würde, oder Angaben, sie wolle sich aus der Politik zurückziehen, sofern sich nicht "etwas Neues ergeben sollte", macht sie die Öffentlichkeit, ebenso wie eigenen Parteiangehörige nervös.
Bürger:innen sprechen sich dafür aus
Wie t-online berichtet, sei aktuell ein günstiger Zeitpunkt für Wagenknecht, ein eigenes Partei-Projekt zu starten. Laut dem Meinungsforschungsinstitut Insa würden 10 Prozent für eine Wagenknecht-Partei stimmen, weitere 30 Prozent wären dem nicht abgeneigt. Musikproduzent und enger Wagenknecht-Vertrauter Dieter Dehm bewertet diese Zahlen jedoch als untertrieben: "Alle würden Wagenknecht wählen", äußert er optimistisch.
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete lobt zudem das Charisma der Politikerin. Seit Jahren beweise sie eine hohe Durchschlagkraft in den Medien und sei auch bei den Bürger:innen beliebt. Viele Menschen, die die Linke Partei über die Jahre verloren hat, unterstützen nun Wagenknecht. Der Erfolg ihres "Friedensmanifests" und der damit verbundenen Demonstration in Berlin Ende Februar würden ebenfalls die Relevanz Wagenknechts unterstreichen.
Parteigründung erfordert viel Organisation
Eine gute Gelegenheit, mit einer neuen Partei einzusteigen, ist laut t-online die Wahl zum EU-Parlament Anfang 2024. Von dort aus könne es mit den Landtagswahlen im Osten weitergehen. Allerdings brauche man für die Gründung einer neuen Partei auch erstmal ein Programm, Personal und viel Organisation. Genau das sei jedoch so gar nicht Wagenknechts Ding, wie das Magazin weiter informiert.
Zudem fehle sie, gerade bei wichtigen Treffen im Bundestag, recht häufig aufgrund von Krankheit, was für das Führen einer Partei ebenfalls weniger vorteilhaft wäre. Weiterhin sei es notwendig, sich mit einer neuen Partei klar nach rechts abzugrenzen - bei der Demo in Berlin habe man das schon nicht getan. Ob Wagenknecht die Verantwortung auf sich nehmen und die Belastung in Kauf nehmen würde, dazu hat sie sich selbst noch nicht geäußert.
Verwendete Quelle:
t-online: "Sahra Wagenknecht: Jetzt oder nie"