In ein paar Tagen beginnt die Europameisterschaft 2024. In dem Turnier, das in diesem Jahr von Deutschland als Gastgeberland ausgerichtet wird, spielt die deutsche Nationalmannschaft am Freitag gegen Schottland. Der Kader steht bereits fest und für viele Menschen stellt sich die Frage: Ist die Mannschaft ausreichend in Form, um für Deutschland den Titel zu holen?
Dieser Frage hat sich nun TV-Experte Stefan Effenberg im Gespräch mit dem Magazin t-online gestellt. Dabei ging es im Zusammenhang mit möglichen Stärken und Schwächen der deutschen Mannschaft unter anderem auch um die Leistungen von Torwart Manuel Neuer, von denen man bereits in den vergangenen Testspielen gegen die Ukraine und Griechenland einen ersten Eindruck gewinnen konnte.
Effenberg kritisiert Neuer-Aktion
Thema war dabei vor allem Neuers Aktion im Spiel gegen die Ukraine, bei der er kurz vor Schluss auf Höhe der Mittellinie einen Fehlpass spielte, der der gegnerischen Mannschaft beinahe den Führungstreffer beschert hätte. "Das soll er mal lieber sein lassen", findet Effenberg. "Durch so ein Ding kann alles dahingehen." Stattdessen plädiert er für "klare und saubere" Pässe, "klar und einfach von hinten nach vorne". Die Mannschaft wird ihm ähnliches gesagt haben, vermutet der TV-Experte weiter. Auch die FAZ berichtet davon. "Du stehst 40 Meter vor dem Tor und der Torwart spielt einen Chipball?", empört sich Effenberg weiter. "Damit hört er auf, hoffe ich."
Weiter erklärt er, dass Trainer Julian Nagelsmann Neuers "Fehler" nun in Kauf nehmen müsse - "das hat er sich jetzt mit eingekauft". Neuer nun allerdings aus der Aufstellung zu nehmen und durch einen Marc-André ter Stegen zu ersetzen, hält er allerdings nicht für ratsam und auch für unüblich. "Eine Mannschaft verändert sich im Verlauf eines Turniers, aber im Tor? Das glaube ich nicht."
Trotzdem lob für Entscheidung von Trainer Nagelsmann
Auch im Gespräch in der Sendung "Doppelpass" auf Sport1 sprach Effenberg sich trotz allem klar für den derzeitigen Torwart der deutschen Nationalelf und Weltmeister von 2014 aus. Davon berichtet etwa Express. "Ich bin davon überzeugt, dass das gut geht", erklärt Effenberg und betont, dass Neuer auch ein paar "Weltklasse-Paraden" hatte. Zudem finde er es nur richtig, dass Trainer Julian Nagelsmann an Neuer festhalte und sage, "'Manuel Neuer ist unsere Nummer eins'".
Effenberg hat selbst bereits Erfahrung auch auf internationalem Rasen sammeln dürfen, wie t-online informiert. Er spielte sowohl für Borussia Mönchengladbach und den FC Bayern München als auch in der deutschen Nationalmannschaft. Später machte er selbst als Trainer Karriere und ist nun häufig als Experte im TV zu sehen.
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Verwendete Quellen:
t-online: "Stefan Effenberg wird deutlich: 'Und dann ist es vorbei'"
Express: "'Doppelpass': Effenberg hat klare Meinung nach Manuel Neuers jüngsten Patzern"
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): "Effenberg-Kritik an Neuer: 'Das soll er lieber sein lassen'"