Die SPD kritisiert im Wahlkampf die religiösen Überzeugungen eines Vertrauten Laschets. Selbst Partei-Genossen sind empört. So hagelt es nur wenige Tage nach dem Start der Wahlkampagne massive Kritik.
Die Matrjoschka hat mehrere Gesichter
In besagtem Werbespot nimmt die SPD den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (60, CDU) und die Union ins Visier und kritisiert die persönlichen und religiösen Überzeugungen seines engen Vertrauten Nathanael Liminski (35).
Zu diesem Zwecke wird in dem Spot eine Laschet-Matrjoschka (russische Schachtel-Puppe) gezeigt. Nach und nach wird sie enthüllt, um aufzuzeigen, wer sich, im übertragenen Sinne, hinter der Schale des Laschet versteckt. Im Off tönt dazu eine Stimme: "Wer Armin Laschet wählt, der wählt..."
"Wer Armin Laschet wählt, der wählt..."
Im Anschluss wird Friedrich Merz und der Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen gezeigt. Anschliesend entpuppt sich der Vertraute Laschets Liminski, Chef der Staatskanzlei NRW, hinter den ersten Schalen. Der O-Ton führt weiter aus: „Wer CDU wählt, der wählt erzkatholische Laschet-Vertraute, für die Sex vor der Ehe ein Tabu ist“.
Denn Liminski ist ein praktizierender Katholik und gründete die "Generation Benedikt"-Bewegung (auch "Generation Pontifex"). Bei einem Auftritt warb er bei "Maischberger" für seine religiösen Überzeugungen. Bekanntlich schreibt die katholische Kirche vor – wie auch andere Religionen –, vor der Ehe keinen Sex zu haben.
"Ein ganz ärmliches Wahlkampfniveau!"
Das Video sorgt für Empörung in der Union. Die stellvertretende CDU Bundesvorsitzende Julia Klöckner (48) reagierte mit dem Vorwurf, ob Scholz nun eine „Jagd auf Andersgläubige“ eröffnet habe. Auch der CSU-Generalsekretär Markus Blume (46) gab sich erzürnt gegenüber der BILD: "Ein ganz ärmliches Wahlkampfniveau!"
Auch der Grünen-Politiker Konstantin von Notz (50) gab sich auf Twitter empört:
Auch die SPD reagierte mit Kritik auf den Wahlspot. Ex-Regierungssprecher Béla Anda bezeichnete den Spot als "unfair und dumm".