Die Europawahl am 9. Juni hat für einige Überraschungen gesorgt. Nicht nur hat das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), welches im Vorhinein noch scharfe Kritik wegen eines Wahlplakats hat einstecken müssen und auch nach der Wahl mit seinem Fernbleiben bei der Bundestags-Rede des ukrainischen Präsidenten Selenskyj für Schlagzeilen gesorgt hat,aus dem Stand ein beachtliches Ergebnis verbuchen können - auch die AfD hat mit einem Endergebnis von 15,9% einen hohen Zuwachs an Wählerstimmen generieren können.
Vielen Menschen in Deutschland bereitet das Sorge und seither wird spekuliert, warum die umstrittene Partei trotz einiger Skandale, die im Vorfeld Schlagzeilen gemacht haben - so hat AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah etwa mit Äußerungen über die nationalsozialistische SS Aufsehen erregt - ein so hohes Ergebnis erzielen konnte. Besonders die Tatsache, dass auch die jüngere Wählerschaft vermehrt mit Parteien wie der AfD sympathisiert, beschäftigt die Bürger:innen.
Schüler über TikTok-Einfluss
Dieses Thema hat auch zuletzt bei "Markus Lanz" für reichlich Diskussionen gesorgt. Als Grund für den Wahlerfolg der AfD ist dabei die hohe Aktivität junger Leute auf der Social-Media-Plattform TikTok genannt worden. Dem hat jedoch der jüngste Gast in der Runde, Florian Fabricius, ein Zwölftklässler aus Hessen, vehement widersprochen. Davon berichten unter anderem das Magazin web.de, die BILD-Zeitung sowie DerWesten.
Er erklärte, dass er es "unsäglich" finde, wie die Jugendlichen "in der öffentlichen Debatte [...] dargestellt werden, als ob wir so unmündig wären." Weiter verteidigt er seine Generation damit, dass es durchaus "eine gesunde Skepsis bei Jugendlichen" gebe. Er habe für seinen Teil das Gefühl, man würde TikTok vonseiten der älteren Generation nur als eine Art Ausrede vorschieben "um zu erklären, warum die junge Generation anders tickt".
Klare Kritik an Scholz-Politik
Des Weiteren plädierte Fabricius dafür, den jungen Leuten mehr zuzuhören. "Wir als Jugendliche, wir haben ernsthafte Sorgen: Bezahlbarer Wohnraum, Inflation, Krieg. Das sind alles ernsthafte Themen." Seine Generation sei nicht "gleich Tiktok". Die Politik gehe auf diese Sorgen allerdings nicht ein, wie er weiter moniert - stattdessen zeige "Scholz uns seine Aktentasche und meint, damit ist es abgefrühstückt."
Die Wahlergebnisse kommen nicht von ungefähr, wie Fabricius, der bereits Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz war, erklärt. Seiner Ansicht nach fühlen "wir Jugendlichen irgendwann uns einfach ein bisschen verarscht."
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Verwendete Quellen:
web.de: "Markus Lanz: 'Fühlen uns bisschen verarscht': Schüler teilt in Debatte gegen Scholz aus"
BILD: "Heftige Scholz-Schelte bei Markus Lanz: Wir Jugendliche fühlen uns verarscht!"
DerWesten: "Markus Lanz: Jugendlicher nimmt Olaf Scholz in die Mangel – 'Wir fühlen uns verarscht'"