Sahra Wagenknecht: Putin sei nicht in der Lage, Berlin zu erobern

Der Politische Aschermittwoch gilt als einer der wichtigsten Tage im Jahr für Parteien. Dieses Mal wollte auch Sahra Wagenknecht mit ihrem Bündnis beweisen, dass sie den anderen Vereinigungen in nichts nachsteht. Ihr großes Thema: Putin und der Krieg.

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© Carsten Koall/picture alliance@Getty Images
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Wie in jedem Jahr war der Politische Aschermittwoch der Parteien in aller Munde. Dieses Jahr aber noch stärker, handelt es sich doch um ein Wahljahr. Auch nach zwei Jahren ist das vorherrschende Thema der Ukraine-Krieg. Doch bei Sahra Wagenknecht wird Wladimir Putin in ein anderes Licht gerückt.

"Für wie blöd halten die uns eigentlich?"

Beim Politischen Aschermittwoch des Bündnisses Sahra Wagenknecht war dessen Vorsitzende nicht mehr zu bremsen. Für sie würde die Welt Putins militärische Fähigkeiten überschätzen und er könne gar nicht Berlin erobern. Die deutsche Angst sei unberechtigt. Dabei rüstet das deutsche Nachbarland Polen gerade auf, in Angst, dass Präsident Wladimir Putin seine Drohungen wahrmachen könnte. Doch das hielt Wagenknecht an diesem Tag nicht auf:

Für wie blöd halten die uns eigentlich? Eine Armee, die nicht in der Lage war Kiew einzunehmen, also, dass die demnächst fähig sein sollte, Berlin zu erobern oder gar hier im schönen Bayern einzumarschieren! Was ist denn das für ein Schwachsinn?

Schon häufiger eckte Wagenknecht mit ihren Aussagen zu Putin an. Wenige Tage vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine machte sie sich im Fernsehen noch über solche Berichte lustig. Und laut Ex-Kremlchef Medwedew sollen die AfD und das BSW in der Gunst des Kremls stehen und unterstützt werden. Einen Fuß hätte der russische Präsident somit aber schon in Berlin.

Wagenknecht plädiert für die Entspannungspolitik. Deutschland müsse sich laut der BSW-Vorsitzenden wieder wie früher zurückhalten. Schon seit Beginn des Ukraine-Krieges macht sich die 54-Jährige gegen Waffenlieferungen stark, da sich so das eigentliche Problem nicht lösen ließe. Ihre Idee: Politiker:innen, die nach Waffen rufen, sollten ein "Ehrenbataillon" bilden und "in die Krisenregionen dieser Welt" geschickt werden.

Die Bundesregierung sei für sie ein Kriegstreiber

Erst kürzlich nannte AfD-Politikerin Beatrix von Storch in einer Polit-Sendung Sahra Wagenknecht "populistisch". Sie nutzt die aktuelle politische Stimmung für ihre Aussagen. Die sowieso schon in Kritik geratene Ampel nennt sie an diesem Tag "dümmste Regierung Europas" und indirekt gar Kriegstreiber.

Einige Politiker:innen, wie "Marie-Agnes Strack-Rheinmetall", würden beim Einsatz für Waffenlieferungen an die Ukraine nur persönliche Interessen vertreten. Die BSW-Chefin geht in Passau aber noch einen Schritt weiter: "Wer den Krieg nach Russland tragen will mit deutschen Waffen, der trägt den Krieg nach Deutschland", und verteidigt so im Prinzip im Voraus Putins mögliche künftige Taten.

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Verwendete Quellen:

Der Westen: Wagenknecht behauptet: Putin kann Berlin gar nicht erobern - "Schwachsinn!"

Augsburger Allgemeine: Kein Prosit der Gemütlichkeit: Wagenknecht wettert gegen "Kriegstreiberei"

Frankfurter Rundschau: "Gefährlichste Regierung in Europa": Wagenknecht poltert gegen Grüne – und verschont die AfD

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