Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zählt zweifelsohne zu den erfolgreichsten neugegründeten Parteien im Jahr 2024. Seit ihrer Gründung im Januar diesen Jahres hat die Partei der ehemaligen Linken-Politikern Sahra Wagenknecht von einigen Seiten Zuspruch, aber auch viel Kritik einstecken müssen.
So hat sie etwa mit ihrem Drängen auf Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg mehrfach für Wirbel gesorgt. Des Weiteren hat Ex-SPD-Vorsitzender Franz Müntefering Wahlplakate des BSW kritisiert, auf denen mit dem Slogan "Krieg oder Frieden? Sie haben jetzt die Wahl" geworben wurde, und erst kürzlich hat Wagenknecht mit weiteren Parteimitgliedern die Rede von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj im deutschen Bundestag boykottiert, wofür sie ebenfalls einiges an Kritik hatte einstecken müssen.
Am gestrigen Sonntagabend war die Parteigründerin erstmals seit den Erfolgen ihrer Partei bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen im ARD-Talk bei Moderatorin Caren Miosga zu Gast. Thema sollten vornehmlich die Möglichkeiten in Bezug auf eine Koalition mit der CDU sein - doch auch beim Thema Sozialpolitik fühlte die Talkmasterin der Politikerin auf den Zahn. Davon berichten neben der BILD-Zeitung auch der Stern sowie das Magazin ntv.
Thema Sozialpolitik - Caren Miosga hakt nach
Miosga nahm vor allem Wagenknechts Äußerung in Bezug auf ihre Unterstützung von Bürger:innen mit geringerem Einkommen als Aufhänger und hakte nach, wie die Politikerin sich über deren Lebensumstände informiere: "Sie sind bei den Tafeln?" Wagenknecht bejahte dies. Wie die Moderatorin dann anführte, gebe es jedoch laut ihrer Redaktion keinerlei Belege für etwaige Besuche. "Es gibt keine Fotos von Besuchen von Sahra Wagenknecht bei irgendwelchen sozialen Einrichtungen." Auch auf Nachfrage bei Sozialverbänden habe sich angeblich niemand an einen Besuch der Politikerin erinnern können.
Wagenknecht hielt dagegen und konterte, sie spreche durchaus mit den Menschen - sie werde von direkt Betroffenen angesprochen, sie bekomme Mails. Dies tue sie auch, wenn gerade keine Fotograf:innen in der Nähe seien. Sie halte nichts davon, "mit Fotografen im Gepäck zu einer Tafel zu gehen, um Stimmung für sich zu machen!"
Wagenknecht verteidigt sich
Zum Abschluss erklärte sie, sie finde es "nicht okay", dass man ihr aus diesen Gründen abspreche, sich für diese Menschen einzusetzen. Es sei offensichtlich, dass ihr Einsatz für diese Gruppen auch öffentlich wahrgenommen werde - sonst würden die Menschen ihre Partei nicht wählen.
Andere Politiker:innen seien darüber hinaus nicht unbedingt näher an den Menschen, bloß weil sie dabei fotografiert wurden, schließt Wagenknecht.
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Verwendete Quellen:
BILD: "'Ich finde es wirklich nicht okay!': Wagenknecht blafft Miosga an"
Stern: "Sendung eskaliert Sahra Wagenknecht gerät bei Miosga unter Druck – und ins Wanken"
ntv: "'Caren Miosga' mit BSW-Zoff Bei wilder Wagenknecht-Debatte kracht es gewaltig"