Der öffentlich-rechtliche Rundfunk finanziert sich u. a. durch die Rundfunkgebühr, die momentan 18,36 Euro monatlich beträgt. Wie der Business Insider erfahren haben will, soll der Betrag in Zukunft auf mindestens 20 Euro, wenn nicht sogar 25 Euro, erhöht werden.
Modernisierung hat ihren Preis
Schon lange sind nicht mehr nur die privaten Fernsehsender Konkurrenz für die Öffentlich-Rechtlichen. Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video locken viele potenzielle Zuschauer:innen vom klassischen Fernsehbildschirm weg.
Die Frankfurter Rundschau berichtet vor einigen Tagen davon, dass die ARD und das ZDF gemeinsam den Schritt wagen möchten, ein Streaming-Portal zu entwickeln, um mit dem Geist der Zeit zu gehen. Laut dem ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke, der beim Forum Bildungsperspektiven spricht, sollen dafür Ausgaben von mehreren hundert Millionen Euro veranschlagt werden.
Bei einem Etat von ca. 10 Milliarden Euro, die das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik berechnet hat, deutlich machbar. Trotzdem sollen geheime Dokumente zeigen, dass trotz des beachtlichen Budgets eine Anhebung der Rundfunkgebühr bevorstehen soll.
Die Sender entscheiden nicht über die Rundfunkgebühren
Mag man dem Business Insider Glauben schenken, soll es Unterlagen geben, die zeigen, dass zumindest die ARD vorhabe, die GEZ-Gebühr auf 20 Euro zu erhöhen. Geschehen soll das angeblich bis 2028 (angeblich seien bei der ARD auch Beitrage in Höhe von bis zu 25,19 im Gespräch). Haken an der Sache: Es obliegt nicht den Sendern selbst, die Höhe der Rundfunkgebühren zu bestimmen, wie der Merkur berichtet.
Dafür gibt eine spezielle Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten. Auf deren Seite heißt es letzten Monat in einer Pressemitteilung allerdings noch:
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) stellt in ihrem 23. Bericht nach einer Abwägung aller Risiken und Chancen fest, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit der Beitragsanpassung auf monatlich 18,36 € für die Beitragsperiode 2021 bis 2024 bedarfsgerecht finanziert sind.
Laut Merkur, der sich auf angebliche Informationen von Business Insider stützt, sollen der Kommission aber angeblich "Akten mir Vorschlägen für eine Erhöhung des Rundfunkbeitrages" vorliegen. Sollte dies der Fall sein, ist aber auch dann noch nichts in Stein gemeißelt: Das letzte Wort haben nämlich immer noch die Länderparlamente.
Verwendete Quellen:
Business Insider: Geheime ARD-Akten zeigen, wie die öffentlich-rechtlichen Sender den Rundfunkbeitrag auf mehr als 20 Euro erhöhen wollen
Institut für Medien- und Kommunikationspolitik: Erstmals mehr als 10 Milliarden Euro Gesamtbudget des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Merkur: Geheimplan wohl durchgesickert: Rundfunkbeitrag steht vor drastischer Erhöhung
Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten: KEF bestätigt Rundfunkbeitrag von 18,36 € bis 2024