Ringen um die Kanzler-Kandidatur: Haben Baerbock und Habeck einen geheimen Deal?

Ist das der Grund für den überraschenden Verzicht von Annalena Baerbock auf die Kanzler-Kandidatur? Laut Insidern gibt es einen Macht-Deal mit Habeck.

Haben Baerbock und Habeck einen Macht-Pakt?
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Haben Baerbock und Habeck einen Macht-Pakt?
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Was als intensiver Kampf um die Kanzlerkandidatur für die Grünen begann, endete anscheinend in einem ausgeklügelten Arrangement, das die Parteispitze in Aufruhr versetzte. Insider der Grünen-Partei haben nun Details über einen geheimen Macht-Deal zwischen Annalena Baerbock (43) und Robert Habeck (54) bekannt gegeben.

Pakt zwischen Baerbock und Habeck?

Dabei hatte Baerbock nach ihrem missglückten Versuch 2021 auf eine zweite Chance als Kanzlerkandidatin der Partei gehofft. Doch sie entschied sich schließlich, Habeck den Vortritt zu lassen – allerdings nicht ohne Gegenleistung. Bei einem Treffen der Realos am vergangenen Wochenende wurde deutlich: Die beiden Spitzenpolitiker haben sich geeinigt – auf IHN.

Die Rede von Habeck am Samstag beim Flügeltreffen wurde von den Grünen als klare „Bewerbungsrede für die Kanzlerkandidatur“ interpretiert. Baerbock hingegen beschränkte sich am folgenden Tag auf ihr Fachgebiet, die Außenpolitik. Ihre überraschende Ankündigung, auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten, erfolgte in einem CNN-Interview beim Nato-Gipfel – ein Schritt, der selbst enge Parteifreunde überraschte.

Absprache bringt Vorteile für Baerbock

Habecks Büroleiter, Robert Heinrich, bestätigte in parteiinternen Kommunikationskanälen: Alles war mit Habeck abgesprochen. Kurz vor der Ausstrahlung des Interviews habe es eine letzte Telefonschalte gegeben. Baerbock begründete ihren Rückzug mit ihrer Verantwortung als Außenministerin in Zeiten globaler Krisen. Spitzen-Grüne kommentierten dies pragmatisch: „Sie muss sich über Robert erhöhen.“

Doch Baerbock geht nicht leer aus. Trotz ihres Verzichts wird sie eine zentrale Rolle im Wahlkampf spielen. Laut Informationen aus Parteikreisen wird sie das zweite Gesicht der Grünen-Kampagne und erhält ein Team von drei Beratern. Diese werden ihren Wahlkampfanteil koordinieren – eine Sonderbehandlung, die keinem anderen Minister zuteilwird.

Leichtes Umfragehoch für die Grünen

Auch für die Zeit nach der Wahl hat Baerbock vorgesorgt. Bleiben die Grünen in der Regierung, behält sie ihre Position als Top-Ministerin. Sollten die Grünen jedoch Oppositionspartei werden, hat sich Baerbock durch ihren Schritt eine hervorragende beste Ausgangsposition gesichert. Dann hat sie beste Chancen, Fraktionschefin zu werden. Ein Grünen-Insider kommentierte: „Sie hat sich geschickt in eine Machtposition gebracht, unabhängig vom Ausgang der Wahl.“

Diese Enthüllung zeigt, wie geschickt und strategisch Baerbock und Habeck ihre Macht innerhalb der Grünen-Partei ausbalancieren und ihre politischen Karrieren absichern. Die Wählerschaft der Partei scheint das Ergebnis des Pakts zwischen Baerbock und Habeck jedenfalls gutzuheißen, denn die Umfragewerte sind seither zumindest leicht gestiegen.

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Verwendete Quellen:

Bild.de: Grünen-Insider packen aus: Baerbock schloss geheimen Macht-Deal mit Habeck

Hna.de: Nach Baerbock-Ankündigung: Grüne erleben in Umfrage leichten Auftrieb

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