Reiner Haseloff sauer über Stellenanzeige der Regierung: "Sie können sich vorstellen, wie so etwas bei uns ankommt"

Eine Stellenanzeige des Bundeskanzleramts hat für erhebliche Irritationen beim Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, gesorgt.

Reiner Haseloff, Ostdeutschland, Arbeit
© Florian Gaertner@Getty Images
Reiner Haseloff, Ostdeutschland, Arbeit

Wer Stellenanzeigen durchforstet, trifft dabei oft auf eine immer wiederkehrende Wortwahl. Eine Formulierung in einer Stellenanzeige für den Job als Referentin:in im Rechtsreferat der Berliner Regierungszentrale, auf die man sonst eher weniger oft stößt, sorgt nun aber für Unverständnis bei Reiner Haseloff.

Diversity beim Staat als Arbeitgeber

In Stellenanzeigen von deutschen Ämtern und Organisationen bemühen sich Personaler:innen meist um Inklusion und Gleichbehandlung. Das Bundeskanzleramt hat zum Beispiel im Juni 2021 auch die Charta der Vielfalt unterschrieben. Auf deren Webseite ist zu lesen, dass die Charta "die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Diversity in der Arbeitswelt voranbringt".

Dies ist zwar keine Pflicht, jedoch ist auf der Webseite lawpilots.com Folgendes dazu zu lesen:

Obwohl es in Deutschland keine explizite gesetzliche Vorschrift gibt, die die Verwendung der Formulierung 'm/w/d' in Stellenausschreibungen vorschreibt, spielt sie eine entscheidende Rolle im Rahmen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes und wird daher auch von ArbeitsrechtlerInnen empfohlen. Das AGG fordert von ArbeitgeberInnen, dass sie in ihren Stellenausschreibungen jegliche Diskriminierung aufgrund des Geschlechts vermeiden.

Es ist aber laut dem Handelsblatt nicht diese Formulierung, die Diskriminierung bei der Arbeitssuche vermeiden soll, die Reiner Haseloff sauer aufstößt.

Explizite Aufforderung zur Bewerbung

In der Anzeige heißt es weiter: "Wir ermutigen ausdrücklich Menschen mit Einwanderungsgeschichte und Ostdeutsche, sich zu bewerben."

Problem für Haseloff sei gewesen, dass in der Anzeige immer noch der Unterschied zwischen West-und Ostdeutschen gemacht werde. Der Grund für die Formulierung sei laut der Zeitung die Tatsache, dass die Regierung "die Repräsentation Ostdeutscher in Führungspositionen und Entscheidungsgremien in allen Bereichen fördern" wolle.

Haseloff scheint das allerdings eher wenig zu interessieren, er sagt dazu: "Sie können sich vorstellen, wie so etwas bei uns ankommt."

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Verwendete Quellen:

Charta der Vielfalt: Bundeskanzleramt

lawpilots.com: m/w/d in Stellenanzeigen: Wie Unternehmen das AGG erfolgreich umsetzen

Handelsblatt: Diese Stellenausschreibung im Kanzleramt sorgt für Aufregung

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