Eine Beamtin der Polizei Bitterfeld hat eine Brieffreundschaft mit Stephan B. unterhalten. Das kommt bei einer Durchsuchung seiner Gefängniszelle heraus.
Antisemit in lebenslanger Haft
Am 9. Oktober 2019, dem jüdischen Feiertag Jom Kippur, versucht der Rechtsextremist Stephan B., in eine Synagoge in Halle einzudringen und alle Besucher mit selbstgebauten Sprengsätzen umzubringen.
Er hat die Tat schon längere Zeit geplant und live im Internet übertragen. Nach dem 25-tägigen Prozess verurteilt ihn das Gericht einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung.
Unter anderem soll ihm das Attentat in Christchurch in Neuseeland als Vorbild gedient haben, bei dem ein Rechtsextremist 51 Menschen getötet und genauso viele verletzte hat.
Polizistin zeigt Sympathien zum Attentäter
Wie der WDR, NDR und die Süddeutsche Zeitung berichten, unterhalten mehrere Menschen Brieffreundschaften zu dem inhaftierten Stephan B., darunter eine Polizistin aus Sachsen-Anhalt.
Diese fällt demnach schon Anfang des Sommers bei ihren Kolleg:innen auf, denen gegenüber sie die Tat des Antisemiten relativiert und Sympathien zu dem Attentäter äußert.
Daraufhin stellen sie ihre Vorgesetzten zur Rede. In der Zelle des Mannes habe man bei einer Durchsuchung zehn Briefe von der Beamtin gefunden. Bei vorherigen Kontrollen ist nicht aufgefallen, dass die Absenderin Polizistin von Beruf war.
Die Beamtin hat den Brief mit falschem Namen und falscher Adresse versehen, weswegen es anfänglich nicht klar war. Nun werden auch die restlichen Absender untersucht