Normalerweise sorgt Mesut Özil selbst für Schlagzeilen, zuletzt mit dem Erdogan-Skandal, der im Rücktritt aus der Nationalmannschaft mündete. Jetzt übernimmt sein Spieleragent, Erkut Sögüt (38), diesen Job. Bei einem Vortrag an der Uni Düsseldorf schlägt der Berater ungewohnt scharfe Töne an. Im Mittelpunkt: Betrugsvorwürfe!
Wer ist im Profi-Fußball „der Böse“?
Spieleragenten haben nicht den besten Ruf. Doch Erkut Sögüt schiebt den Schwarzen Peter weiter: „Es wird immer wieder gesagt, Berater sind die Bösen. Ich garantiere euch: Die Bösen sitzen im Verein!“ Was er damit meint, erklärt Sögüt kurz darauf. Der Spielerberater wirft den Vereinen (ohne Namen zu nennen) insbesondere sogenannte „Kick-Back-Geschäfte“ vor.
Bei „Kick-Back-Geschäften“ zahlen Vereinsfunktionäre hohe Summen an Agenten. Über Umwege, die den Geldfluss verschleiern sollen, gelangt ein guter Teil des Geldes jedoch wieder zurück – auf ein privates Konto. Sögüt erklärt: „Das Geld fließt aus der Vereinskasse raus, ab zum Berater, dann gibt's Konten in der Schweiz oder den Cayman Islands und dann fließt das Geld zurück. Das ist die Realität!“ Für Sögüt steht fest: „Die Vereine machen das große Geld, nicht die Berater.“