Es ist ein Foto, das für Furore sorgt: Nationalspieler Mesut Özil überreicht dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan ein Vereinstrikot vom FC Arsenal London. Und das kurz der der Nominierung für den vorläufigen WM-Kader und, schlimmer noch, mitten im türkischen Wahlkampf. Özil und sein Kollege Gündogan ernteten dafür viel Kritik. Nicht nur aus Medien und Politik, sondern auch vom DFB und von Bundestrainer Joachim Löw.
Halbschwester findet klare Worte
Gegenüber der Bild-Zeitung äußerte sich nun seine Halbschwester Denise Kosek, die aus einer außerehelichen Beziehung seines Vaters Mustafas stammt, zu der Aktion: „Es war jedenfalls nicht klug von Mesut, sich jetzt kurz vor der Weltmeisterschaft mit Erdogan zu treffen. Das Statement des DFB zu der Sache, dass sich Mesut und Illkay für ein Wahlkampfmanöver haben missbrauchen lassen und dass damit der Integrationsarbeit des DFB nicht geholfen wird, entspricht meiner Meinung.“
Für deutsche Nationalmannschaft entschieden
Mesut Özil und Illkay Gündogan, der für Manchester City spielt, hatten Erdogan auf einer Veranstaltung einer türkischen Stiftung in London getroffen. Doch die Reaktionen auf die Aktion fallen nach Koseks Geschmack definitiv zu heftig aus, wie sie weiter erklärt: „Ich finde die Forderung zu hart, dass die beiden jetzt nichts mehr im Nationalteam zu suchen haben. Mesut ist in Deutschland geboren, lebt seit seiner Geburt hier und hat sich damals bewusst gegen die türkische Nationalmannschaft entschieden.“
Ist die Kritik zu hart?
Jetzt werde er als Verräter beschimpft. Kosek findet das nicht fair: „Mein Bruder macht sicher auch Fehler, aber ich habe das Gefühl, dass er dann besonders hart kritisiert wird. Und wenn Mesut auf dem Platz mal nicht seine Leistung bringt, heißt es bei den Leuten schnell: ‚Oje, der Türke.‘ Das macht mich traurig.“