Der Kölner Stadt Anzeiger hat den offenen Brief Domians abgedruckt. Darin schreibt der Kult-Moderator, dass er sich Sorgen mache um Adam Armoush, den jungen Israeli, der kürzlich in Berlin von einem Syrer beschimpft und attackiert worden ist, weil er eine Kippa trug. Domian versteht nicht, dass unsere Politiker „schockiert, empört und zutiefst betroffen“ seien. Er selbst rechne ständig mit solchen Attacken. Dennoch tue man so, „als träfe uns ein solcher Vorfall wie aus heiterem Himmel.“
AfD-Bildung durch Ignoranz
Für Domian sind solche Vorkommnisse „die Frucht der Ignoranz“, welche „gerade in linksliberalen und intellektuellen Kreisen seit Jahrzehnten grassiert.“ Er selbst sei schon seit 30 Jahren SPD-Mitglied und kenne die „reflexartige Abwehr, wenn man Kritik an Kultur und Tradition unserer muslimischen Freunde“ äußert. Dass man dann schnell in die rechte Ecke geschoben wurde, habe erst die Bildung einer AfD so schnell möglich gemacht, so Domian weiter.
Schwulenhass so schlimm wie lange nicht mehr
Der 60-Jährige erklärt: „Übrigens, wir waren in den 90er Jahren schon mal so weit, dass zwei Männer am Samstagabend entspannt Hand in Hand über die Kölner Ringe schlendern konnten. Heute sollten sie das nicht mehr wagen. Zu groß die Gefahr, eins in die Fresse zu bekommen.“ Und das nicht von Nazis, sondern von Männern, die selbst oder deren Eltern aus muslimisch geprägten Gesellschaften stammen.
Deutschland soll weltoffen bleiben
Der Moderator erklärt, dass er an sich stolz sei, in Deutschland, einem weltoffenen Land, zu leben - in diesem Sinne sei er „sogar stolz, ein Deutscher zu sein.“ Er wünsche sich aber eben auch, „dass dieses Land großartig und weltoffen bleibt. Ein Land, in dem jüdische Bürger gut und gerne leben; in dem sie in der Schwule nicht gemobbt werden. Und das überall.“ Für Adam Armoush hat Domian mahnende Worte: „Bleiben Sie mutig, aber seien Sie vorsichtig!“
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