In den letzten Tagen haben immer wieder körperliche Angriffe auf Politiker:innen in Deutschland die Öffentlichkeit in Aufregung versetzt. Unter anderem hat es den SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke getroffen, der beim Aufhängen von Wahlplakaten gewaltsam attackiert wurde.
Laut Berichten der Zeitung Welt, der Zeit Online sowie des Magazins t-online ist Ecke am 3. Mai von vier Jugendlichen im Alter von 17 und 18 Jahren angegriffen worden. Durch den Angriff habe er schwere Verletzungen im Gesicht erlitten, aufgrund derer er auch operiert werden musste. Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt bei einer Veranstaltung der SPD Sachsen in Leipzig hat er sich nun zu dem Vorfall geäußert - und auch klar verlauten lassen, wer seiner Ansicht nach für den Angriff verantwortlich ist.
Angriff laut Ecke von "extremen Rechten"
Verantwortlich macht er ganz klar die von ihm als solche bezeichneten "extremen Rechten", die eine "Verrohung der Gesellschaft" förderten. Dahinter stecke seiner Einschätzung zufolge neben den Freien Sachsen auch die AfD Sachsen sowie "andere Netzwerke der extremen Rechten".
Sein Verdacht dürfte darauf zurückzuführen sein, dass vor allem die AfD seit Anfang des Jahres vermehrt unter Beobachtung steht, nachdem Berichte über ein "Geheimtreffen" an die Öffentlichkeit gelangt sind. Dabei soll die "Remigration" zahlreicher Migrant:innen aus Deutschland diskutiert worden sein. Seither sind vermehrt Stimmen "gegen rechts" laut geworden, vielerseits ist gar über ein Verbot der Partei diskutiert worden. Zuletzt hat zudem ein Verfahren gegen Thüringens AfD-Chef Björn Höcke Schlagzeilen gemacht, der wegen des Ausrufs einer ehemaligen SA-Parole vor Gericht steht.
SPD-Politiker mit klaren Worten
Bei seinem Auftritt gab sich Matthias Ecke zudem stark - er werde sich "nicht zum Schweigen bringen lassen", stellt er klar. Der Angriff habe ihn "zwar getroffen, aber nicht umgehauen". Des Weiteren machte er sich dafür stark, dass "der Staat ein klares Zeichen setzen" müsse, "dass er diese Form von Gewalt nicht duldet."
Ihm selbst sei es nach dem Vorfall sehr gut ergangen - die Polizei habe sich hervorragend gekümmert, wie er lobt. Im Zuge sofortiger Ermittlungen seien die Täter umgehen identifiziert worden. Ihm sei allerdings bewusst, dass dies nicht allen Opfern "rechter Gewalt" so gehe - daher sein Appell an den deutschen Staat, in solchen Fällen umgehende Konsequenzen in die Wege zu leiten.
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Verwendete Quellen:
Welt: "SPD-Europaabgeordnete Ecke: 'Ich lasse mich nicht zum Schweigen bringen'"
Zeit Online: "Angriff auf Politiker: Matthias Ecke gibt sich bei erstem öffentlichem Auftritt kämpferisch"
t-online: "Verprügelter SPD-Politiker: Er nennt keinen Namen, aber es ist klar, wer gemeint ist"