Wie der Stern nun berichtet, sei etwa ein Drittel der Alleinerziehenden in Deutschland armutsgefährdet. Das zeigen nun die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Dies steht im Kontrast zu Familien mit beiden Elternteilen, die ungefähr zehn Prozent der armutsgefährdeten Bevölkerung ausmachen.
Ungefähr 1,2 Millionen Menschen seien laut weiteren Angaben von Stern auf Hartz-IV angewiesen. Allerdings würden viele diese Unterstützung gar nicht in Anspruch nehmen, da das Schamgefühl zu groß ist.
Wer gilt als arm?
Arm ist laut Berechnungen einerseits, wer so wenig Einkommen hat, dass die Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden können. Des Weiteren fallen darunter Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdienen. Der Mittelwert ist dabei jedoch nicht der Durschnitt aller einbezogenen Haushalte, sondern das Einkommen, welches in einer Gesamtauflistung den mittleren Wert darstellt.
Gemäß dieser Berechnung gilt in Deutschland ein Single-Haushalt mit weniger als 999 Euro verfügbarem Einkommen als arm, wie der Stern ausführt. Vierköpfige Familien kommen auf einen Mittelwert um die 2000 Euro. Insgesamt sind aktuell demnach 13,7 Millionen Menschen von Armut bedroht.
Vor allem Alleinerziehende sind betroffen
Die Berechnungsgrundlage, die sich nach dem Mittelwert richtet, wird jedoch oft kritisiert, wie Stern berichtet, denn wenn beispielsweise die Löhne steigen, verschiebt sich auch die Grenze. Die Erwerbsarmut nimmt also zu, obwohl die betreffenden Menschen gar nicht weniger verdienen.
Nun steigen die Löhne, allerdings profitieren davon eher weniger solche Menschen, die in Mini-Job- oder Teilzeitarbeitsverhältnissen sind. Davon betroffen sind hauptsächlich alleinerziehende Mütter. Insgesamt hat Deutschland mittlerweile mit 7,4 Millionen Menschen, die auf 450-Euro-Basis arbeiten, den größten Niedriglohnsektor Westeuropas.
Verwendete Quelle:
Stern: "Arm trotz Arbeit - Für diese Menschen ist das Risiko besonders hoch, in Armut zu rutschen"