Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine neue Pflegereform auf den Weg gebracht. Die Reform ist im vorangegangenen Schritt durch das Bundeskabinett beschlossen worden, nun folgt im nächsten Schritt die Verabschiedung durch den Bundestag, wenn genug Stimmen zusammenkommen.
Sollte die Reform sich durchsetzen, bedeutet das ab Juli diesen Jahres erhöhte Pflegebeiträge - zwischen 0,36 und 0,6 Prozent sollen die Beiträge ansteigen. Im Gegenzug sollen Pflegebedürftige, etwa Bewohner:innen von Pflegeheimen, höhere Entlastungszuschläge erhalten. Für die meisten bedeutet die Pflegereform jedoch: Es wird deutlich teurer.
Keine Entlastung für Senior:innen
Wie Merkur berichtet, sind Kinderlose mit einem Anstieg des Pflegebeitrags von 3,4 auf 4 Prozent von der größten Änderung betroffen. Wer Kinder hat, zahlt je nach Anzahl der Kinder unterschiedliche Beiträge - die Pflegebeiträge sinken also, je mehr Kinder man hat.
Der Nachteil ist jedoch: Die Entlastungen gelten nur jeweils bis zum 25. Lebensjahr der Kinder. Für Senior:innen mit erwachsenen Kindern haben die Entlastungen also keinerlei Wirkung - sie zahlen weiterhin 3,4 Prozent an Pflegebeiträgen.
Höhere Beiträge für Rentner:innen und Selbstständige
Im Gegensatz zu Arbeitnehmer:innen, die sich die Pflegebeiträge mit ihren Arbeitgebern teilen, müssen Senior:innen zudem ihre Beiträge komplett selbst zahlen - ebenso wie Selbstständige. Senior:innen, die keine Kinder haben, müssen sogar einen höheren Beitragssatz zahlen. Die Beiträge erhöhen sich bei ihnen auf ganze 4 Prozent. Bei einer Rente von 1.500 Euro bedeutet das allein einen Beitrag von 60 Euro.
Sollte die Pflegereform nun durch genug Stimmen im Bundestag verabschiedet werden, könnte es besonders für Rentner:innen teuer werden. Falls es nicht genug Stimmen gibt, besteht jedoch noch die Hoffnung, dass Änderung am Gesetz vorgenommen werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sache entwickelt.
Verwendete Quelle:
Merkur: "Lauterbachs Pflegereform beschlossen - Millionen Rentner zahlen ab Juli mehr"