Laut Statistischem Bundesamtbeträgt die Regelarbeitszeit in Deutschland im Durchschnitt 40,5 Stunden. Jeder Elfte liegt allerdings deutlich darüber – viele sind sogar 48 Stunden in der Woche und mehr am schuften. Dies betrifft vor allem Arbeitnehmer:innen in Führungspositionen - und das sind auch heute noch überwiegend Männer.
Je älter, desto länger die Arbeitszeit
Die Tagesschau berichtet basierend auf den Ergebnissen, dass bei Selbstständigen die Prozentzahl derjenigen, die eine überlange Wochenarbeitszeit haben, sogar noch dramatischer ausfällt ist. Hier arbeitet jede:r Zweite (49,9 Prozent) mehr als 48 Stunden pro Woche.
Das Statistische Bundesamthat ermittelt, dass die Wochenarbeitszeit stark vom Alter der Vollzeitbeschäftigten abhängt. Bei den ganz jungen Arbeitnehmer:innen (15 - 24 Jahre) sind es nur 1,6 Prozent, die mehr als 48 Stunden arbeiten. Bei den Älteren (55 - 64 Jahre) sind es deutlich mehr, nämlich stolze 11,4 Prozent.
Im Durchschnitt haben Männer eine deutlich längere Wochenarbeitszeit als Frauen. Rund 10,5 Prozent der Herren der Schöpfung sind regelrechte Workaholics. Dagegen kommen nur rund 5,4 Prozent der Damen auf eine überlange wöchentliche Arbeitszeit. Wie kann das sein?
Deutlich mehr Männer in Führungspositionen
Der Grund der großen Schere zwischen der Arbeitszeit bei Männern und Frauen ist wenig überraschend. Nach wie vor sind immer noch erheblich mehr Männer in Führungspositionen tätig als Frauen – und das schlägt sich auch in den Arbeitszeiten nieder.
Auch wenn es inzwischen insgesamt mehr Frauen im Chefsessel gibt als vor 30 Jahren (im Jahr 1992 waren es gerade mal 25,8 Prozent), sind heute immer noch sieben von zehn Führungskräften männlichen Geschlechts.
Männer arbeiten häufiger nachts
Ein weiteres interessantes Detail: Erwerbstätige mit überlanger Wochenarbeitszeit arbeiten häufig nachts. In der Zeit zwischen 18 und 23 Uhr sind 14,9 Prozent von ihnen aktiv. Bei Selbstständigen liegt der Prozentsatz sogar bei stattlichen 30,6 Prozent - doppelt so hoch wie bei Arbeitnehmer:innen (13,9 Prozent).
In der Zeit von 23 und 6 Uhr arbeiten immer noch im Durchschnitt 4,2 Prozent der Erwerbstätigen. Der Großteil entfällt hier wiederum auf die Herren – 5,4 Prozent sind es. Frauen kommen dagegen in zu dieser Zeit nur auf 2,8 Prozent.
Bei den Viel- und Nachtarbeitern dürfte es sich allerdings insbesondere um leitende Angestellte und Selbstständige handeln. Für Angestellte gilt immerhin nach wie vor das strenge deutsche Arbeitszeitgesetz, wie etwa arbeitsrechte.de erläutert.
Verwendete Quellen:
Tagesschau.de: Neue Statistik zu Arbeitszeiten. Jeder Elfte arbeitet mehr als 48 Stunden
Arbeitsrechte.de: Was gilt als Arbeitszeit laut Arbeitsrecht?