Viereinhalb Jahre lang kassierte Suzana L. Leistungen vom Staat, darunter Hartz IV und auch Wohngeld. Was die 41-Jährige dabei jedoch verschwieg: Auf diversen Konten im Ausland waren 296.223 Euro deponiert, wobei es sich größtenteils um Erlöse aus den Drogengeschäften ihres Mannes handelte.
Ihr Partner, Dealer Bielent K., wanderte 2015 für acht Jahre hinter Gitter. Bis vor Kurzem hatte Suzana L. jedoch noch engen Kontakt zu seiner Familie. Die 41-Jährige lebte bis zuletzt noch auf dem Familienanwesen mit Pool in Isernhagen-Süd - offiziell nur als Mieterin und Stütze-Empfängerin. Sie und ihr Lebensgefährte sollen das ganze Geld bis 2014 mit vollen Händen ausgegeben haben. Designer-Klamotten, Shopping-Trips nach Miami und Luxusautos hätten dazu geführt, dass Suzana L. nun „mittellos“ sei, wie ihr Anwalt dem Gericht mitteilte.
Die Mutter von drei Kindern (4, 11, 13) stehe „vor den Trümmern ihrer Existenz.“ Zudem sei sie an Burnout erkrankt, habe nun einen Betreuer an ihrer Seite. Ein weiterer Grund, die Strafe zur Bewährung auszusetzen, begründete der Richter damit, dass die Frau drei Kinder großziehe, und sich außerdem jetzt aus dem Umfeld ihres kriminellen Partners gelöst habe.
Derzeit prüfen die Ermittlungsbehörden, ob auf Konten in Serbien und andernorts noch etwas zu holen ist – doch groß ist die Wahrscheinlichkeit nicht. „Sozialleistungsbetrüger wie Sie stellen das ganze System in Frage, sind eine Katastrophe für das Ansehen von Hartz-IV- Empfängern“, schloss Richter Olaf Wöltje die Verhandlung. Damit es aber kein „gefühlter Freispruch“ sei, packte er noch 350 Sozialstunden drauf: „Ist für einen Werktätigen neun Wochen Arbeit.“
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