Wie das Robert-Koch-Institut meldet, steigen in diesem Jahr die Fälle der Hantavirus-Infektionen drastisch an. Seit Beginn des Jahres wurden allein in Baden-Württemberg 928 Fälle gemeldet. 2016 kam es in der gesamten Bundesrepublik gerade mal zu 282 Fällen.
Hantaviren sind 120 Nanometer große Viren, die fast auf der ganzen Welt vorkommen. In Deutschland und Europa sind sie weniger gefährlich. Wird der menschliche Körper von den Viren befallen, sprechen Ärzte von Hämorrhagischen Fieber mit Renalem Syndrom (HFRS) oder Nephropathia epidemica (NE).
Den Namen bekam das Virus vom japanischen Fluss Hantan-gang, wo in den 1950er Jahren Tausende Soldaten während des Krieges an dem Virus erkrankten. Erst 1977 wurde der Erreger ausfindig gemacht.
Hantavirus: Symptome
Hat sich der menschliche Organismus mit dem Virus angesteckt, treten folgende Symptome auf:
- Fieber
- Grippeähnliche Beschwerden
- Sehstörungen
- Rückenschmerzen
- Husten
- Rötung des Rachens
Nach einigen Tagen folgen zudem Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Kreislaufstörungen.
Die ersten Symptome treten etwa zwei bis vier Wochen nach Ansteckung auf und sind davon abhängig, welcher Virustyp sie auslöst.
Da die Nierenfunktion von Hantaviren eingeschränkt wird (was sich zum Beispiel durch Blut im Urin äußert), kann die Ansteckung in seltenen Fällen zu Nierenversagen und dem Tod des Patienten führen.
Hat man den Verdacht, sich mit dem Virus angesteckt zu haben, sollte man schleunigst einen Arzt aufsuchen. Das Virus ist seit 2001 meldepflichtig. Da es kein Medikament gegen die Infektionskrankheit gibt, können nur die Symptome behandelt werden. Eine Impfung gegen den Hantavirus gibt es derzeit noch nicht.
Hantavirus: Übertragung und Ansteckung
Übertragen wird das Virus in Deutschland durch Nagetiere, im Süden am häufigsten durch die Rötelmaus, im Norden durch die Brandmaus. Die Nager tragen den Virus in sich, ohne sich jedoch selbst damit anzustecken, sie dienen lediglich als Wirt. Anstecken kann sich der Mensch beispielsweise bei der Gartenarbeit, wo er mit Speichel, Urin oder Kot eines infizierten Tieres in Kontakt kommen kann. Der Virus wird dabei vom Menschen eingeatmet. Auch ein Biss des infizierten Tieres oder kleine Hautverletzungen am Menschen bieten eine Ansteckungsmöglichkeit. Von Mensch zu Mensch kann sich der Virus allerdings nicht übertragen.
Hantavirus: Schutz vor Ansteckung
Um sich vor Ansteckung mit dem Hantavirus zu schützen, sollte man Staub vor dem Wischen befeuchten, um diesen nicht aufzuwirbeln. Auch mit Desinfektionsmittel zu arbeiten, kann eine Möglichkeit sein. Des Weiteren sollten Türen und Fenster im Auge behalten werden, um den Nagern keine Möglichkeit zu bieten, ins Haus einzudringen. Allgemein sollte der Kontakt zu den Tieren vermieden werden und zum Entfernen ihrer Ausscheidungen stets Maske und Handschuhe getragen werden!