Karl-Theodor zu Guttenberg hat von 2009 bis 2011 die Position des Bundesverteidigungsministers inne. Nachdem ihm von der Universität Bayreuth jedoch sein Doktortitel aberkannt worden ist, muss er damals seinen Posten aufgeben. Seitdem ist er als Lobbyist, Berater und Moderator tätig.
Guttenberg über die Bedrohung durch Russland
Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, 52 Jahre, sieht eine Gefahr aus Russland und empfiehlt, was Deutschland jetzt tun müsse, so Bild. Er äußert sich insbesondere zu den Risiken einer Zugeständnispolitik gegenüber Putin.
Guttenberg warnt davor, Putin entgegenzukommen, indem der Westen ihm Gebiete in der Ukraine überlasse und den Krieg einfriere. Er erklärt, dass solche Zugeständnisse dazu führen könnten, dass der "Hunger nach mehr" in Russland erwache. Debatten über diese Themen seien daher verständlich.
Guttenberg betont, dass man sich bei Putin auf alles gefasst machen müsse, da er bereits mehrfach gezeigt habe, dass er Vereinbarungen nicht einhalte und drastische Maßnahmen nicht scheue, so Bild weiter. Er betont, dass er Putin nicht vertraue und dass klare Hinweise auf Konsequenzen glaubwürdig sein müssten. Dabei wird der ehemalige Politiker von Bild folgendermaßen zitiert:
Also, bei Putin muss man mit allem rechnen und dass der am Ende des Tages oftmals einen Scheiß auf irgendwelche Abmachungen gibt, haben wir oftmals in der Historie erleben dürfen. Und dass er nicht davor zurückschreckt, dann auch zu den undenkbar grauenvollen Mitteln zu greifen.
Hypothetische Situation und Guttenbergs Einschätzung
Der heutige Lobbyist betont die Wichtigkeit langfristiger Vorbereitung und Szenarienplanung. Selbst bei einer niedrigen Wahrscheinlichkeit eines russischen Angriffs sei es laut Bild Pflicht, sich darauf vorzubereiten. Er kritisiert, dass dies nicht immer ausreichend berücksichtigt wurde, auch nicht während seiner Amtszeit.
Guttenberg warnt davor, dass Putin möglicherweise von seinen eigenen Problemen ablenken und Revisionismus vorantreiben möchte. Bild zitiert ihn so:
Es könnte ein Szenario eintreten, dass ein Putin so von Unzulänglichkeiten zu Hause ablenken muss, dass er den nächsten Schritt Revisionismus betreiben muss. Das ist ja etwas, was er über die letzten Jahre oder Jahrzehnte hinweg auf seine Agenda geschrieben hat [...] und dass Putin plötzlich sagt ‚okay, dann richte ich mal meine Raketen auf mitteleuropäische Städte und zünde sie auch so‘, also das ist jetzt einfach mal in den absoluten Wind hinein gesprochen.
Pistorius' Warnung vor möglichem russischen Angriff
Verteidigungsminister Boris Pistorius warnt kürzlich ebenfalls vor einem möglichen russischen Angriff in fünf bis acht Jahren, hält dies aktuell jedoch für unwahrscheinlich. Er fordert laut Bild eine Aufrüstung der Bundeswehr und möchte die Gesellschaft entsprechend sensibilisieren.
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Verwendete Quellen:
Bild: Vorbereitung auf Russen-Angriff „unsere verdammte Pflicht“
t-online: Guttenberg: "Bei Putin muss man mit allem rechnen"