Die Diskussionen um das Knallen an Silvester flammen immer mal wieder auf. Manche möchten vor allem ihre Haustiere vor dem Lärm schützen, anderen geht es eher um die Umwelt und vor allem das Wohlergehen von Menschen. Die Bundestagsfraktion der Grünen hat deshalb in einem Positionspapier ihre Ansichten und Überlegungen zu diesem Thema niedergeschrieben, so das RND.
Böllern ohne Genehmigung kann teuer werden
Aus dem Papier geht die Idee hervor, dass "die zuständigen Behörden allgemein oder im Einzelfall anordnen können, dass sogenannte Kleinfeuerwerke in der Nähe von Gebäuden oder Anlagen oder in bestimmten Gemeinden oder Teilen von Gemeinden zu bestimmten Zeiten und auch am 31. Dezember und am 1. Januar nicht abgebrannt werden dürfen." Bislang gelte diese Möglichkeit nur, wenn sich in der Nähe des Feuerwerks brandempfindliche Gebäude befinden.
Wie die Rheinische Post berichtet, dürfe man bislang ansonsten Raketen zwischen dem 31. Dezember von Mitternacht bis zum 1. Januar Mitternacht abfeuern. Wer außerhalb dieser Zeiten ein Feuerwerk veranstalten möchte, benötige eine Sondergenehmigung. Ansonsten drohe ein Bußgeld, das bis zu 50.000 Euro betragen kann.
Aus dem letzten Jahr lernen
Marcel Emmerich, wissenschaftlicher Referent der Grünen, legt die Beweggründe wie folgt dar:
Nicht erst seit der letzten Silvesternacht ist klar, dass exzessives Feuerwerk niemandem hilft, sondern vor allem schadet. Wir wollen, dass möglichst alle Menschen in diesem Jahr einen Jahreswechsel feiern können und sich die Bilder der letzten Jahre nicht wiederholen.
Bereits Anfang des Jahres fordert Grünen-Politiker Werner Graf, der im Abgeordnetenhaus von Berlin sitzt, dass das Feiern zu Silvester (bei dem manche wirklich übertreiben) in Berlin einer anderen Organisation bedarf. Sein Vorschlag, so der Tagesspiegel:
Zu Silvester könnten wir in der ganzen Stadt sechs bis zwölf große Feste mit einem offiziellen Feuerwerk veranstalten, wo wir es schaffen, dass eine halbe Million bis einer Million Menschen gemeinsam friedlich feiert, ohne selbst dort Raketen abzufeuern. Auf den großen Feiern sind vor allem Menschen, die keine Straftaten begehen und sicher feiern wollen. Da brauchen wir weniger Polizei. Und auf den sonstigen Straßen sind dann weniger Menschen, wodurch es für die Polizei einfacher wird, die Straftäter zu identifizieren und zu verfolgen.
Es bleibt abzuwarten, wie die anderen Parteien auf die Vorschläge noch reagieren und ob es bereits in diesem Jahr zu Einschränkungen an Silvester kommt.
Verwendete Quellen:
RND: Grüne wollen Silvesterfeuerwerk einfacher einschränken lassen
Rheinische Post: Krach an Silvester: Was die Nachbarn dürfen - und was nicht
Tagesspiegel: Sicherheitskonzept für die Neujahrsnacht: Grüne fordern bis zu zwölf offizielle Silvester-Feste in Berlin