Gerhard Schröder geriet seit Putins Angriff auf die Ukraine mehrfach in die Kritik. Davon lässt er sich nicht beirren und bleibt sowohl dem russischen Präsidenten als auch seinen Gremiensitzen in russischen Firmen treu. Und hat dafür seine Gründe.
Schröder bleibt Russland und Putin ein treuer Freund
Der SPD-Politiker hat schon seit Jahrzehnten ein gutes Verhältnis zu Russlands Präsidenten. Man habe "früher gut zusammengearbeitet" und anscheinend sind darüber auch im Privaten freundschaftliche Bande entstanden.
Und deswegen hielte ich es für völlig falsch, alles vergessen zu machen, was es auch an positiven Ereignissen zwischen uns in der Politik in der Vergangenheit gegeben hat. Das ist nicht meine Art und das tue ich auch nicht.
Zudem sitzt der deutsche Ex-Kanzler in den Vorständen verschiedener russischer Firmen. Und sieht darin auch trotz des Angriffskriegs auf die Ukraine kein Problem – auch wenn er einräumt, dass dies eine "fatale Fehlentscheidung" von Putin gewesen sei.
Sehr zum Missfallen seiner eigenen Partei
Seine Parteigenoss:innen sehen das allerdings nicht so gelassen wie Gerhard Schröder. Die SPD hat sogar bereits versucht, ihm die Parteimitgliedschaft zu entziehen. Das Parteiausschlussverfahren war jedoch gescheitert.
Seitdem wird der 79-Jährige von den Sozialdemokrat:innen gemieden. Während Olaf Scholz und die Ampelkoalition versuchen, Putin zu Verhandlungen zu bewegen – bisher mit mäßigem Erfolg –, scheint Schröder sicher zu sein, dass gerade er mit seiner Verbindung zu dem Diktator mithelfen könnte.
Doch er ist sicher: Diese Freundschaft kann zu Frieden beitragen
Im Gespräch mit dpa hat er jetzt nämlich betont, dass die Tatsache, dass er Russland nicht plötzlich den Rücken gekehrt hat, einen wichtigen Beitrag zum Frieden in der Ukraine leisten könne:
Wir haben über lange Jahre vernünftig zusammengearbeitet. Vielleicht kann das immer noch helfen, eine Verhandlungslösung zu finden, eine andere sehe ich nicht. [...] Frankreich und Deutschland müssten dazu die Initiative ergreifen. Dass der Krieg nicht mit einer totalen Niederlage der einen oder anderen Seite enden kann, das liegt doch auf der Hand.
Schröder scheiterte allerdings schon mal an einem Vermittlungsversuch
Ob sich seine Kolleg:innen und die Bevölkerung damit jedoch zufrieden geben wollen und werden, darf vorerst bezweifelt werden. Immerhin hatte Schröder zu Beginn des Ukrainekriegs schon einmal versucht, zu vermitteln – und war mit seiner Mission gescheitert.
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Verwendete Quellen:
FAZ: AUSSAGEN ZU PUTIN: Geisterfahrer Gerhard Schröder
Deutschlandfunk: Russlandpolitik: Altkanzler Schröder: Draht zu Putin kann vielleicht noch hilfreich sein