Es ist mittlerweile selten geworden, dass Angela Merkel sich in der Öffentlichkeit zu Wort meldet. Doch in Sachen Ukraine-Krieg scheint sie eine Ausnahme zu machen. Denn wegen ihrer Russland-Politik der letzten Jahre steht sie noch heute stark in der Kritik.
Merkel konnte sich nicht mehr durchsetzen
Jetzt äußert sich Merkel erneut zu der Kritik. Sie will in ihrer Russland-Politik der letzten Jahre keinen Fehler sehen. Doch im Spiegel-Interview gibt sie zu, dass sie am Ende ihrer politischen Karriere Wladimir Putin gegenüber machtlos war.
Dabei habe sie noch im Sommer 2021 gemeinsam mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron versucht, ein eigenes Gesprächsformat für Russland und die EU herzustellen: "Aber ich hatte nicht mehr die Kraft, mich durchzusetzen, weil ja alle wussten: Die ist im Herbst weg."
Machtpolitisch abgeschrieben
Das zeigt sich auch bei ihrem letzten Besuch in Moskau, wenige Monate bevor sie im Dezember 2021 offiziell aus dem Amt der Bundeskanzlerin scheidet. So sagt sie im Interview: "Das Gefühl war ganz klar: 'Machtpolitisch bist du durch.' Für Putin zählt nur Power."
Vor Augen geführt wird ihr das durch die Präsenz von Außenminister Sergej Lawrow, denn normalerweise habe sie bei ihren Besuchen mit Putin unter vier Augen gesprochen.
Was Merkel über den russischen Angriff denkt, verraten wir euch im Video.
Verwendete Quellen:
Spiegel: Ein Jahr mit Ex-Kanzlerin Merkel. »Das Gefühl war ganz klar: Machtpolitisch bist du durch«
News.de: Angela Merkel: "Hatte nicht mehr die Kraft, mich durchzusetzen!" Ex-Kanzlerin völlig machtlos
Welt: „Das Gefühl war ganz klar: Machtpolitisch bist du durch. Für Putin zählt nur Power“