Finanzlücke im Haushaltsentwurf für 2025: Internet empört sich über Habeck-Aussage

Über den Haushaltsplan der Bundesregierung herrschte auch in diesem Jahr lange Uneinigkeit. Nun hat man sich endlich geeinigt - allerdings klafft im Bundeshaushalt für 2025 nun dennoch ein großes Loch von zwölf Milliarden Euro. Die Reaktion von Wirtschaftsminister Robert Habeck empört das Internet.

Haushaltsplan, Entwurf, Streit, Einigung, Finanzlücke
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Haushaltsplan, Entwurf, Streit, Einigung, Finanzlücke

Die Einigung auf den Bundeshaushalt ist ein besonders leidiges Thema für die Ampel-Regierung in Deutschland. Erst im vergangenen Jahr hat der anhaltende Streitum den Bundeshaushalt die Schlagzeilen dominiert und auch für reichlich Kritik gesorgt - und auch in diesem Jahr konnte man sich nicht sofort einigen.

Einen Haken gibt es allerdings dennoch: Der Haushaltsentwurf beinhaltet auch eine Finanzlücke von satten zwölf Milliarden Euro. Dieses Geld muss noch eingespart werden, jedoch ist man sich noch nicht klar darüber, wo genau. Von den ursprünglich fehlenden 17 Milliarden Euro ist die Ampel bereits runter - Ziel soll nun sein, noch weiter auf wenigstens neun Milliarden Euro runter zu gehen. Auf dieses Problem ist nun Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angesprochen worden - und seine Reaktion empört die Internet-Nutzer:innen.

Ernüchternder Kommentar vom Bundeswirtschaftsminister

Wie die Zeitung Welt, die BILD-Zeitung sowie der Nordkurier berichten, hat der "Bericht aus Berlin" (ARD) Habecks Reaktion auf seinem X-Account veröffentlicht. Habeck befindet sich zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade auf einer Großbaustelle in seinem Landkreis Flensburg-Schleswig. Der Wirtschaftsminister sprach bei dieser Gelegenheit über das Finanzloch im Bundeshaushaltsentwurf für 2025 und darüber, wie die fehlenden drei Milliarden noch zu beschaffen seien.

Habeck stellt in Aussicht, dass weitere Einsparungen "durch Beratungen im Verlauf des Jahres" gefunden werden - "das ist jetzt nicht unmöglich". Insgesamt klingt er optimistisch: "Der Bundeshaushalt ist mit 450 Milliarden groß, da wird man drei Milliarden schon noch finden können". Sein abschließendes Fazit klingt jedoch bestenfalls ernüchternd - "Aber wir haben sie halt jetzt nicht gefunden. [...] is‘ halt so, ne."

Klare Reaktionen zum Ampel-Debakel

Entsprechend ist das Echo unter dem X-Post von "Bericht aus Berlin". "So eloquent, wie kompetent", lautet etwa ein bissiger Kommentar. "[Das] sind die Worte, die ich mir von einem Wirtschaftsminister erhoffe", schreibt ein anderer.

Und auch allgemein sind die Reaktionen auf Habecks Aussage und auch die Gesamtsituation rund um die neuerliche Haushaltsdebatte nicht gerade wohlwollend. Als "Kraftlose Koalition" betitelt etwa das Handelsblatt die Ampel - "Stillstandskoalition" heißt es bei der Tagesschau. Laut der Welt verdiene der Haushaltsentwurf gar kaum mehr das Wort "Entwurf, so gewaltig ist die Lücke zwischen erwarteten Einnahmen und geplanten Ausgaben für 2025."

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Verwendete Quellen:

BILD: "Robert Habeck zur Haushaltslücke: 'Boah, is halt so, ne'"

Welt: "Ampel-Haushalt: 'Is halt so, ne', sagt Habeck über die Milliarden-Lücke"

Nordkurier: "'Boah, is halt so, ne' – Wirtschaftsminister Habeck blamiert sich öffentlich"

X: @ARD_BaB

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