Felix Magath war schon einmal Cheftrainer beim Deutschen Rekordmeister, jetzt hätte er den Posten beinahe noch einmal übernommen. Doch dann hat sich der Verein umentschieden. Dass Vincent Kompany jetzt der neue Trainer wird, scheint Magath zu begrüßen, hat aber eine klare Meinung dazu, warum es bei den Bayern zuletzt so viele Trainerwechsel gab.
Felix Magath war beim FC Bayern ziemlich erfolgreich
Von 2004 bis 2007 koordinierte Felix Magath an der Seitenlinie die Geschicke der Bayern-Elf. Und das mit Erfolg: In seinen ersten beiden Saisons als Cheftrainer holte er mit den Münchnern das Double [Meisterschaft und DFB-Pokalsieg; Anm.d.Red.] – eine Prämiere in Deutschland!
Doch die Saison 2006/2007 lief alles andere als gut für den Titelverteidiger. Und damit auch für den einstigen Profikicker: Zum Saisonende wurde Magath beurlaubt, wenig später wurde sein Vorgänger Ottmar Hitzfeld als Interimstrainer zurückgeholt.
Magath: Das ist der Grund für seinen Abgang und die vielen Trainerwechsel
In einem aktuellen Interview mit der Abendzeitung Münchenverriet der Trainer und TV-Kommentator jetzt, was seiner Meinung einer der Hauptgründe sowohl für seinen eigenen Abgang bei den Bayern als auch für die nachfolgenden häufigen Trainerwechsel ist: Uli Hoeneß hatte zu lang zu viel allein bestimmt:
Uli Hoeneß hat den Verein alleine geführt. Er wollte sich in vielen Bereichen nicht auf andere verlassen, auch nicht auf den Trainer. Deswegen war es eine erfolgreiche Zeit, als er mit den Trainern sehr gut ausgekommen ist. Da war Ottmar Hitzfeld der Letzte. Er war deswegen über Jahre da. Anschließend waren ich und andere Trainer nicht so lange im Amt, weil sich Uli Hoeneß mit uns nicht so austauschen konnte, wie er das mit Ottmar Hitzfeld getan hat. Das hat meistens zu den Trainerwechseln geführt.
Er findet: Der FCB muss einen deutlichen Strukturwandel vornehmen
Aus Sicht des 70-Jährigen sei daher ein tiefgreifender Strukturwandel beim 1. FC Bayern München dringend erforderlich. Allein schon, weil sich Uli Hoeneß altersbedingt zunehmend aus den Tätigkeiten beim Verein zurückzieht – und damit final geklärt werden müsse, wer welche Aufgabe übernimmt:
Der FC Bayern ist von der Konstruktion eigentlich nur mit Manchester United zu vergleichen. Bei Manchester war es Alex Ferguson, der alles bestimmt hat, beim FC Bayern war es Uli Hoeneß, der den Verein über Jahrzehnte geprägt und geführt hat. Beide mussten irgendwann aufgrund des Alters die Aufgaben an Jüngere übergeben. Bei beiden Vereinen war und ist es eine schwere Situation, wenn eine Person so viel entschieden hat, diese Aufgaben dann aufzuteilen. Dann gibt es immer Kämpfe, weil nicht klar ist, wer wie viel Macht hat. Diese Situation gibt es derzeit beim FC Bayern. Ich befürchte, der FC Bayern wird auch in der kommenden Saison damit noch zu tun haben.
Doch dieser Wandel müsse nicht nur bei den Funktionären stattfinden, sondern auch innerhalb des Kaders. Er hoffe daher, dass Vincent Kompany den Rückhalt der Vereinsspitze habe – und aufgrund seiner eigenen fußballerischen Erfolge zu den Spielern durchdringen und sie auf Kurz bringen könne.
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Verwendete Quelle:
Abendzeitung München: Ex-FC-Bayern-Coach: Diese Trainer-Entlassung hängt Hoeneß noch immer nach