Hohes Anspruchsdenken, Fokus auf der Freizeit und wenig leistungsbereit – dieser Ruf eilt der Generation Z, den heute zwischen 16 und 24 Jahre alten Menschen, voraus. Und jetzt schlägt auch noch SPD-Politiker Sigmar Gabriel in diese Kerbe und heizt die Debatte mit hefigen Aussagen auf der Social-Media-Plattform X weiter an.
Sigmar Gabriel: Heftige Vorwürfe in Richtung Gen Z
Anlass seiner Äußerungen war eine Aussage von Frank-Jürgen Weise, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit. Weise hatte im Spiegel erklärt, dass in Deutschland über eine viertel Million junge Menschen nicht arbeiten, obwohl sie dazu in der Lage wären. Gabriel stimmte zu und äußerte seine Besorgnis: „Ich befürchte, er hat recht.“
Der frühere Vize-Kanzler zog mit seinen Worten eine breite Aufmerksamkeit auf sich. „Wer wohlhabend ist, macht auf Kosten von Mama und Papa nach der Schule erst mal ein ‚Sabbatical‘ und danach eine Vier-Tage-Woche,“ wetterte er auf X. Er zeigte sich enttäuscht darüber, dass die „Faulheit“ der Reichen seltener thematisiert werde als die der Ärmeren.
Ist die Jugend zu faul zum Arbeiten?
Seine Kommentare stießen in den sozialen Medien auf ein geteiltes Echo. Einige User rügten Gabriel dafür, dass er scheinbar keinen Unterschied zwischen jungen Menschen sieht, die auf Kosten ihrer Eltern leben, und denen, die staatliche Unterstützung beziehen. Kritiker betonten, dass bei Letzteren der Steuerzahler die Rechnung trägt, während bei der Generation Z die Eltern für den Lebensunterhalt sorgen.
Eine Umfrage der Hochschul-App UniNow, unterstützt von Jobware.de, verdeutlicht die unterschiedlichen Vorstellungen der jungen Generation: Rund 32 Prozent der Studierenden in Deutschland bevorzugen beim Berufseinstieg Teilzeit mit flexiblen Arbeitszeiten, während nur 21 Prozent sich eine klassische 40-Stunden-Woche vorstellen können.
Arbeitswelt im Wandel
Die Umfrage deutet darauf hin, dass der Fachkräftemangel zukünftig mehr Jobs mit Teilzeit- und Home-Office-Optionen fördern könnte. 25 Prozent der Befragten wünschen sich flexible Arbeitszeiten und remote Arbeit, während 7 Prozent eine Tätigkeit als Freelancer oder in projektbasierten Jobs anstreben.
Die Debatte zeigt eindrucksvoll, dass die Arbeitswelt im Wandel ist und traditionelle Vorstellungen von Arbeit zunehmend hinterfragt werden. Ob Sigmar Gabriel mit seinen scharfen Worten den Nerv der Zeit trifft oder aber an der Realität der jungen Generation vorbeiredet und diese schlicht nicht versteht, bleibt offen.
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Verwendete Quellen:
Focus.de: Deutliche Worte: Sigmar Gabriel schimpft über Gen-Z: „Erst mal ein Sabbatical“
Bild.de: Debatte um Stütze-Empfänger: Sigmar Gabriel schimpft über faule Gen Z
Handelsblatt.de: Gen Z: Sigmar Gabriels Vorwürfe verraten viel über seine Generation