Die Deutsche Bahn gilt in Deutschland allgemein als der Inbegriff für Unpünktlichkeit. Zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen haben auch im vergangenen Jahr den Unmut vieler Fahrgäste erregt. Wie die Tagesschau berichtet, hat kürzlich auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AGdas Pünktlichkeitsproblem des Konzerns öffentlich eingestanden.
Bei einer Bilanzpressekonferenz in der vergangenen Woche hat er demnach angegeben, dass die Pünktlichkeitsquote der Bahn drastisch gesunken sei. Im Fernverkehr sind das beispielsweise ganze zehn Prozent: Während die Quote 2021 noch bei 75,2 Prozent gelegen hat, ist sie im Jahr 2022 auf 65,2 Prozent gesunken.
Entschädigungszahlung für Verspätungen
Als Reaktion auf zahlreiche Entschädigungsanträge enttäuschter Fahrgäste hat die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr sage und schreibe 92,7 Millionen Euro an Entschädigungen gezahlt. Gegenüber dem Vorjahr 2021 sind das ganze 54,5 Millionen Euro mehr.
Wie die Tagesschau weiterberichtet, sind insgesamt 3,8 Millionen eingereichte Anträge bearbeitet worden - und damit ganze 2,2 Millionen Fälle mehr als noch im Vorjahr. Ein Sprecher der Deutschen Bahn begründet dies damit, dass nach den Corona-Jahren das Reisen per Bahn wieder zugenommen hat.
Schnellere Möglichkeit der Online-Meldung
Ein weiterer Grund dürfte jedoch definitiv die vermehrte Nutzung des Online-Formulars zur Einreichung von Entschädigungsanträgen sein, was seit Juni 2021 möglich ist. Dies spart gegenüber dem analogen Fahrgastrechteformular Zeit ein und ist einfach, weswegen mehr Menschen darauf zurückgreifen.
Wie die Tagesschau weiter erklärt, steht Fahrgästen, die Opfer von Zugausfällen oder Verspätungen werden, gemäß den Fahrgastrechten eine Entschädigung zu. Für eine Verspätung von einer Stunde am Zielbahnhof, erhält der Betroffene 25 Prozent des gezahlten Fahrpreises zurück - bei zwei Stunden Verspätung bekommt man die Hälfte des Preises erstattet.
Verwendete Quelle:
Tagesschau: "Verspätete Züge: Bahn entschädigt Kunden mit Rekordsumme"