Wolfgang Schäuble, ehemaliger Bundestagspräsident, der über 50 Jahre Abgeordneter im Bundestag war, verstarb am 26. Dezember 2023. Beim gestrigen Trauerstaatsakt in den Räumen des deutschen Parlaments waren viele hochrangige Gäst:innen geladen. Anders als bei der Beerdigung ihres Weggefährten war Kanzlerin a.D. Angela Merkel beim Staatsakt anwesend, wie auch Emmanuel Macron.
"Frankreich hat einen Freund verloren"
Der französische Staatspräsident, der nach seiner zweiten Amtszeit erst einmal nicht mehr kandidieren darf, hielt einen großen Teil seiner Rede auf Deutsch. In dieser würdigte er Schäuble als großen Staatsmann, der für Europa eine Säule und für Frankreich ein Freund gewesen sei.
Präsident Macron machte in seiner Rede deutlich, es Schäubles eigener Wunsch gewesen, dass er in Berlin spreche:
"Dieser Wunsch Wolfgang Schäubles, einen Franzosen im Bundestag sprechen zu lassen, sagt viel über sein Vertrauen in unsere beiden Länder".
Ganze sechs Minuten seiner Rede sprach der französische Staatspräsident auf Deutsch, der sonst nur auf Englisch oder Französisch zu hören ist. Er verglich den langjährigen Bundestagspräsidenten mit Jacques Delors, dem sogenannten "Vater Europas", und bezeichnete sie als "zwei Gründerväter der europäischen Einigung und der Aussöhnung der Völker."
Beide hätten für ihre Länder, aber auch für Europa alles gegeben. Von deutscher Seite aus sei Wolfgang Schäuble eines der Bindeglieder gewesen, die Frankreich und Deutschland wieder zusammengeführt hätten. Er zählte laut Macron zu "dieser Generation des Aufbauwerks."
Auch interessant:
⋙ Wer ist eigentlich die Präsidentin des Deutschen Bundestages?
⋙ "Mercron" in Paris: Die Freundschaft soll auch nach der Bundestagswahl weiterhin bestehen
⋙ Wieviel verdient Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Monat?
Verwendete Quellen:
ZDF Heute: Macron auf Deutsch: Haben Freund verloren
Deutscher Bundestag: Rede von Emmanuel Macron, Staatspräsident der Französischen Republik
YouTube-Kanal des Deutschen Bundestages: Live: Abschied von Wolfgang Schäuble | Staatsakt im Bundestag mit Emmanuel Macron