EM 2024: UEFA räumt Fehlentscheidung beim Deutschland-Spiel ein

Die Heim-EM war ein großer Erfolg, auch wenn es für Deutschland nur für das Viertelfinale reichte. Strittig war jedoch eine Entscheidung in der Verlängerung unseres Spiels gegen Spanien und die UEFA scheint dies nun zu bestätigen.

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© Ralf Ibing - firo sportphoto@Getty Images
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DIE GRÖSSTEN FUSSBALL-SKANDALE

Der Kader der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in unserem Land war gespickt mit den besten deutschen Fußballern. Und dennoch reichte es nur für das Viertelfinale. Ein großer Streitpunkt war das Spiel gegen Spanien, bei dem viele Fans ein klares Handspiel sahen. Skandale sind im Fußball nichts Neues. Welcher Deutsche erinnert sich nicht an das Wembley-Tor im WM-Finale 1966?

Handspiel von Cucurella oder doch nicht?

In der Verlängerung des Viertelfinals zwischen Deutschland und Spanien im Juli dieses Jahres stand es 1:1, als es zu der skandalträchtigen Situation kam. Abwehrspieler Marc Cucurella hielt mit seinem Unterarm den Schuss von Jamal Musiala auf. Die Zuschauer:innen forderten einen Elfmeter, Schiedsrichter Anthony Taylor aus England sah dies nicht so. Der VAR schritt ebenfalls nicht ein.

Der Bundestrainer hatte alle Register gezogen, um die Taktiken gegen Spanien geheim zu halten und ließ sogar "Benjamin Blümchen" laufen. Doch es reichte nicht zum Sieg, denn im weiteren Verlauf dieser Verlängerung schoss Spanien noch das 2:1 und führte seinen Durchmarsch bis zum Titel fort.

Die UEFA geht auf den Fall in einer Erklärung an Schiedsrichter:innen ein

Zur Verbesserung der Einheitlichkeit bei der Entscheidung von Schiedsrichter:innen, die international tätig sind, entwickelte die UEFA-Schiedsrichterkommission ein Papier mit strittigen Szenen, das unter anderem der Sportschau vorliegt. Darin enthalten: die oben beschriebene Situation.

In diesem Fall stoppt ein Verteidiger den Torschuss mit seinem Arm, der nicht sehr nah am Körper liegt, wodurch er größer wird, weshalb ein Strafstoß hätte gegeben werden müssen.

Intern scheint die UEFA hier somit eine Fehlentscheidung im Spiel gegen Spanien zuzugeben. Der Kommission zufolge, sollte "der Hand-Ballkontakt, der einen Torschuss stoppt, härter bestraft werden". Im Fall Deutschland gegen Spanien mit einem Elfmeter, aber ohne gelbe Karte. Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann äußerte sich diesbezüglich damals nach dem Spiel:

Wenn Jamal Musiala den Ball in die Stuttgarter Innenstadt schießt und Cucurella berührt ihn, würde ich nie einen Elfmeter haben wollen, aber der Ball kommt aufs Tor und er stoppt ihn klar mit der Hand.

Das UEFA-Papier gibt ihm nun inoffiziell recht. Doch die Diskussionen über die Regelauslegung eines Handspiels hören seit den Umformulierungen von 2019 bzw. 2021 nicht auf. Es ist Zeit für das Gremium, diesen Punkt erneut anzugehen.

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Verwendete Quellen:

Spiegel: Uefa bezeichnet Entscheidung nach Cucurella-Handspiel als Fehler

Sportschau: Verweigerter Elfmeter bei EM 2024 UEFA über Cucurella: "Hätte Strafstoß geben müssen"

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