In der Zeit der Kolonialisierung sind vor allem auf Seiten des europäischen Kontinents viele Verbrechen zu verzeichnen. Nicht zuletzt sind viele Kulturen um ihre einzigartigen Schätze gebracht worden, die stattdessen in europäischen Museen ausgestellt worden sind.
Zwei deutsche Politikerinnen wollen nun jedoch einen ersten Schritt in Richtung Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit Europas gehen und haben eine Reihe wertvoller Kunstschätze aus Afrika wieder an ihr Ursprungsland übergeben.
Übergabe von 20 Benin-Bronzen
Am Dienstag haben die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Außenministerin Annalena Baerbock in der nigerianischen Hauptstadt Abuja 20 wertvolle Benin-Bronzen an das Land Nigeria zurückgegeben, so ntv.
Die kostbaren Kunstschätze stammen aus der Zeit der Kolonialisierung und sind von britischen Plünderern größtenteils im Jahr 1897 entwendet worden. Sie haben zum Königreich Benin gehört, das heute ein Teil Nigerias ist. Die geraubten Schätze sind seither unter anderem in deutschen Museen in Berlin, Hamburg, Köln, Dresden/Leipzig und Stuttgart ausgestellt gewesen.
Rückgabe eines Stücks "kultureller Identität"
Die Rückgabe dieser wertvollen Schätze wird von Claudia Roth laut ntv als "historischer Tag" bezeichnet. Mit der Übergabe der Bronzestatuen sei den Nigerianer:innen ein Stück ihrer "kulturellen Identität" zurückgegeben worden, das ihnen "125 Jahre lang verweigert wurde".
Mit der Aktion wolle man einen wichtigen Schritt in Richtung der Auseinandersetzung mit der eigenen kolonialen Geschichte gehen. Eine Begegnung mit Respekt und auf Augenhöhe sei nur der Beginn einer neuen Beziehung zwischen Europa und Afrika, so Roth weiter.
Verwendete Quelle:
ntv: "Einst geplünderte Kunstschätze: Deutschland gibt Benin-Bronzen zurück"