Die AfD ist in Deutschland, spätestens seit den Berichten über das Geheimtreffen in Potsdam, die Anfang des Jahres an die Öffentlichkeit gelangt sind, zweifellos die am kontroversesten diskutierte Partei. Nun haben die Diskussionen durch die Europawahl, bei der die AfD neben anderen rechten Parteien einen beachtlichen Zuwachs an Wählerstimmen generieren konnte, einmal mehr Aufwind bekommen - für viele sind die Ergebnisse angesichts der Skandale, in die unter anderem AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah im Vorfeld verwickelt war, unverständlich.
Da für die AfD laut bisherigen Umfragen auch bei den im September anstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen hohe Ergebnisse zu erwarten sind, werden schon jetzt Diskussionen über mögliche Koalitionen geführt - die AfD schließen viele dabei jedoch kategorisch als Koalitionspartner aus. Auch im Talk bei Moderator Markus Lanz ist dies am vergangenen Mittwoch Thema gewesen.
Thüringens Ministerpräsident mit klarer Meinung zu AfD
Wie die Zeitung Welt, das Magazin Express sowie die yahoo!nachrichten berichten, war dabei unter anderem auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bei Markus Lanz im Studio. Angesprochen auf die hohen Umfrageergebnisse der AfD und auch dem BSW, der Partei der ehemaligen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, zeigte sich Ramelow trotz reichlicher im Vorfeld geäußerter Kritik nicht gänzlich ablehnend und erklärte, er werde die Partei dennoch als "Teil des demokratischen Spektrums" betrachten - "ich kämpfe gegen keine demokratische Partei."
Auf diese Äußerung ging Talkmaster Markus Lanz sofort ein und merkte an, die AfD sei genauso "demokratisch zu wählen". Davon wollte Ramelow jedoch nichts hören und erklärte, für ihn sei die AfD ganz klar "keine demokratische Partei".
Ramelow zeigt sich genervt über Lanz-Kommentar
Lanz berichtigte den Ministerpräsidenten Thüringens daraufhin und betonte erneut, die AfD sei aber dennoch sehr wohl demokratisch wählbar. Ramelow zeigte sich daraufhin genervt und entgegnete: "Das habe ich aber nicht gesagt. Das haben Sie mir gerade in den Mund gelegt." Seine Ablehnung gegen eine Koalition mit der Partei dürfte damit mehr als deutlich geworden sein.
Ramelow erklärte zudem weiter, er werde vor allem gegen den Faschismus kämpfen, der seiner Meinung nach durch Politiker:innen wie Thüringens AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke "immer mehr normal" gemacht werde. Er wolle sich nun für die 70 Prozent einsetzen, die in Thüringen nicht die AfD wählen.
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Verwendete Quellen:
Welt: "ZDF-Talk: Beim Thema AfD geraten Ramelow und Lanz aneinander"
Express: "'Markus Lanz': Ramelow geht bei AfD-Diskussion Moderator an: 'Das haben Sie mir in den Mund gelegt'"
yahoo!nachrichten: "Ramelow unterstellt Lanz bei AfD-Diskussion: 'Das haben Sie mir in den Mund gelegt'"
