Der Herbst steht vor der Tür, die Blätter fallen, die Infektionszahlen steigen an. Schon die DKG rief zum Impfen bestimmter Risikogruppen auf. In NRW wird dazu geraten, wieder freiwillig Masken in geschlossenen Räumen zu tragen.
Infektionszahlen steigen an
Zwar wurde in letzter Zeit bei einigen Fällen das Virus "mittels eines PCR-Tests nachgewiesen", doch Expert:innen schätzen die Dunkelziffer auf bis zu 90 Prozent, so t-online. Doch nicht nur das sei besorgniserregend, "auch die Abwasserkontrollen in den Kläranlagen belegen eine ansteigende Viruslast".
Daher rufen Ärzt:innen nun besonders in Nordrhein-Westfalen "zum freiwilligen Tragen von Masken auf". Frank Bergmann, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, soll gegenüber der Rheinischen Post erklärt haben:
Gerade wenn sich im Herbst und Winter der Alltag oftmals in geschlossenen Räumen abspielen wird, könnten Masken insbesondere zum Schutz vulnerabler Gruppen medizinisch wieder sinnvoll werden.
Maskenpflicht?
Das Tragen der Masken sei bislang empfohlen, nicht aber eine Verpflichtung. Bergmann sehe dafür "aktuell keinen Anlass". Auf dem Vormarsch sei nun im Herbst eine neue Variante des Virus: "Pirola" (BA.2.86), die "bislang noch nicht nachgewiesen ist" in Deutschland.
Besonders in der Schweiz, Israel, Südafrika und Großbritannien verkehrt die Variante, die in Dänemark entdeckt wurde, wie das RKI informiert. Dabei sei laut t-online besorgniserregend an der neuen Variante, dass "Pirola" im Vergleich mit XBB.1.5 "über 30 Mutationen am Spike-Protein" aufweist, "mit dem das Virus in die menschlichen Zellen eindringt".
Schützt die neue Impfung vor "Pirola"?
Die hohe Anzahl sei ungewöhnlich und mache "Pirola" zum "auffälligsten Covid-Stamm, den die Welt seit der Entstehung von 'Omikron' gesehen habe", laut François Balloux, Direktor des Genetics Institute am University College London.
Die Virologin Ulrike Protzer erklärt gegenüber t-online, dass Studien darauf hindeuten würden, "dass diese Variante zwar den Immunschutz tatsächlich besser umgehen kann". Weiter heißt es:
Sie entzieht sich also der durch Impfung und/oder Infektion aufgebauten Abwehr besser.
Kein schwerer Verlauf?
Die neue Variante sei jedoch weniger ansteckend und könnte sich dadurch nicht so schnell ausbreiten. Laut der Virologin sei ebenso wenig bekannt, dass "die Erkrankungen bei dieser Variante schwerer verlaufen".
Heute, am 18. September, werden die ersten Dosen des Impfstoffes zur Verfügung stehen. Bislang gebe es noch keinen Nachweis über eine Ansteckung mit "Pirola" in Deutschland, doch laut Protzer sei es nur eine Frage der Zeit, "dass sie auch bei uns ankommt".
Risikogruppen
Empfohlen wird eine Impfung besonders bei Angehörigen der Risikogruppen. "Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Omicron XBB.1.5" heißt der neue Impfstoff von Biontech. Virologin Protzer rechnet mit einer Wirksamkeit des neuen Impfstoffs, denn "Eris und XBB.1.5 unterscheiden sich nur durch wenige Mutationen". Sie sagt weiter:
Und obwohl Pirola deutlich mehr Mutationen aufweist, zeigen erste Studien, dass auch hier die Impfstoffe wirksam sein können. Sollte sich Pirola also wirklich durchsetzen, zeigen die Impfstoffe dennoch Wirkung. Doch uns muss klar sein: Einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht, trotzdem ist die Impfung unsere wirksamste Waffe.
Verwendete Quellen:
t-online: 'So gut schützt der neue Corona-Impfstoff'
The Guardian: 'New Covid variant causing concern among scientists detected in London'