Die AfD hat direkt zu Anfang des Jahres für eine Menge negative Schlagzeilen gesorgt, nachdem Berichte über ein Geheimtreffen in Potsdam ans Licht gekommen sind, bei dem Pläne zur "Remigration" zahlreicher Migrant:innen aus Deutschland diskutiert worden sein sollen. In der Folge sind Menschen deutschlandweit auf die Straße gegangen, um "gegen rechts" zu demonstrieren.
Viele Stimmen haben zudem ein Verbot der Partei gefordert. Trotz der negativen Reaktionen hat die AfD jedoch in Umfragen zunehmend besser abgeschnitten. Ein Abgeordneter der Partei ist nun allerdings ausgetreten - allerdings nicht wegen der politischen Richtung, die die AfD einschlägt. Sein Rückzug hat andere Gründe.
AfD-Abgeordneter verlässt Partei
Wie der Spiegel, die BILD-Zeitung sowie SWR Aktuell berichten, ist der baden-württembergische AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz am 31. März aus der Partei und der Bundestagsfraktion ausgetreten. Seiner Begründung zufolge habe das jedoch nichts damit zu tun, dass er mit ihrer politischen Richtung nicht übereinstimme. Vielmehr kritisiert er, wozu sich die Partei entwickelt habe. In diesem Zusammenhang spricht er von einem "System Günstlingswirtschaft".
Konkret bezieht er sich damit auf den Sonderparteitag der AfD Ende Februar im baden-württembergischen Rottweil, der sehr chaotisch abgelaufen ist. Die genannten Quellen berichten von einem "Machtkampf zweier Lager" der "auf offener Bühne" ausgetragen worden sei. Seitz spricht derweil zudem von einem "Putsch der Vorsitzenden", da sich am Ende ausschließlich die Kandidaten von AfD-Chefin Alice Weidel durchgesetzt haben.
Seitz behält Mandat
Bereits während der Veranstaltung selbst habe Thomas Seitz "puren Ekel vor meiner eigenen Partei, für die ich seit 10 Jahren den Kopf hinhalte" empfunden. Mit einem Rücktritt habe er sich jedoch noch etwas zurückgehalten. Sein Rückzug aus der Partei hat mittlerweile auch eine Reaktion der AfD in Baden-Württemberg hervorgerufen: Seitz solle umgehend sein Mandat niederlegen, damit an seiner Stelle jemand anderes AfD-Mitglied in den Bundestag nachrücken kann.
Tue er das nicht und beziehe stattdessen dennoch weiterhin das großzügige Gehalt, welches Bundestagsabgeordneten zusteht, belege dies, dass seine Anschuldigungen gegen die Partei "scheinheilig und verlogen" seien. Seitz selbst hat sich davon wie es scheint jedoch nicht beeindrucken lassen - er hat bereits betont, dass er sein Mandat weiterhin behalten werde.
Auch interessant:
⋙ Alice Weidel über die nicht vertretene AfD im Bundestag: "Betrug an Millionen von Wählern"
⋙ Enthüllt: Russlands "Friedensangebot" bringt Sahra Wagenknecht und AfD in Erklärungsnot
⋙ AfD verliert in Umfragen an Boden: Beliebtheitswerte sinken
Verwendete Quellen:
Spiegel: "'Purer Ekel': Bundestagsabgeordneter Seitz verlässt die AfD"
BILD: "Er hasst Alice Weidel: Ex-AfD-Abgeordneter ekelt sich vor eigener Partei"
SWR Aktuell: "Massive Vorwürfe an Parteiführung: AfD-Bundestagsabgeordneter Seitz verlässt Partei - Landesvorstand fordert Niederlegung des Mandats"