Annalena Baerbock ist auf dem Weg nach Ägypten. Der Grund ist wichtig. Es soll um Friedensgespräche für den Nahost-Konflikt gehen. Zu diesem Zweck hat die deutsche Bundesregierung und somit der deutsche Steuerzahler mit der Luftwaffe Hilfsgüter für den Gaza-Streifen mit an Bord. Das wäre kein Aufreger, sondern eine gute Sache. Aber ein Foto taucht in den sozialen Medien auf - und dann geht ein Aufschrei durch Deutschland. Wie viele Flugzeuge braucht die Außenministerin für eine solche Mission?
Wieso ist da ein Airbus A350 auf einem Foto zu sehen?
Dank ihrer Stylistin glänzt Annalena Baerbock auch auf dem internationalen Parkett. Hat sie nun den Transport von Hilfsgütern für den Gazastreifen PR-technisch ausgenutzt? Und warum sieht man da gleich zwei Flugzeuge? Annalena Baerbock steigt aus dem Bundeswehr-Transportflugzeug Airbus A400M aus. Die Betrachter:innen sehen, dass das Flugzeug vollgepackt ist mit Hilfsgütern. So weit, so gut. Auf einem weiteren Foto sieht man allerdings eine zweite Regierungsmaschine. Wieso? Es handelt sich um einen Airbus A350 der Flugbereitschaft. Dies alles sieht man auf X in den sozialen Medien. Einer hat ganz genau hingeschaut. Der Welt-Kolumnist Don Alphonso.
Unter den Fotos schreibt die Regierung die PR-trächtigen Worte:
Deutschland hat die humanitäre Hilfe für #Gaza auf rund 211 Mio. € erhöht, inkl. kürzlich 8 Mio. € zusätzlich für die UN-Nothilfe für medizinische Versorgung und Traumabehandlung. Heute wurden mit @Team_Luftwaffe weitere 10t Hilfsgüter nach Al-Arish gebracht.
Welt-Kolumnist Don Alphonso kommentiert dies wütend:
Sie lachen uns mit ihren gestellten Bildern aus, und es ist ihnen völlig egal, wenn wir die Schuhe auf der Laderampe der Militärmaschine und die tatsächlich benutzte Regierungsmaschine im Hintergrund sehen.
Deutet hier der Kolumnist etwa Verschwendung an? Steht Baerbock im Gegensatz zur Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, welche ganz bodenständig in der Economy-Kasse fliegt? Wie reagiert das Auswärtige Amt auf die angedeuteten Vorwürfe, dass Außenministerin Annalena Baerbock tatsächlich mit zwei Flugzeugen reist?
Ein Dementi und ein Erklärungsversuch folgen
Die Berliner Zeitung will es nun genau wissen und fragt beim Auswärtigen Amt nach, wie der Sachverhalt denn nun wirklich sei. Von dort kommt als erstes ein Dementi. Dann wird mitgeteilt, dass bei Baerbocks Reise nach Al-Arisch (Ägypten) am 08. Januar 2024 die Flugbereitschaft zuerst mit einem Airbus A350 von Tel Aviv nach Kairo geflogen ist. Von Kairo bis zum Grenzübergang Al-Arisch wurde ein Airbus A400M der deutschen Luftwaffe für die Politikerin und die Hilfsgüter genutzt.
Was passiert mit dem Airbus A350? Auf diese Frage antwortet das Auswärtige Amt, dass dieser bis zur Weiterreise Baerbocks in Kairo bleiben würde. Im Klartext soll dies heißen, dass das Regierungsflugzeug nicht mit nach Al-Arisch geflogen ist. Dies soll auch ein Foto zeigen, auf dem man Annalena Baerbock beim Verlassen des Airbus A400M auf der Landerampe sieht.
Auf die weitere Frage, warum der Airbus A400M überhaupt in Kairo zwischenlanden musste, ist die Antwort eher unbefriedigend. Das Ministerium gibt an, dass eine Landung auf dem Flughafen Al-Arisch mit dem Regierungsflugzeug Airbus A350 „nicht möglich“ sei. Warum, wird nicht erläutert.
Eines ist nicht von der Hand zu weisen - und kostet den Steuerzahler Unmengen an Geld: Eine Flugstunde im Airbus A400M kostet satte 42.000 Euro, laut dem "Einzelplan 14 des Bundeshaushaltsplans 2023". Da werden auch kleine Umwege und Zwischenlandungen zu einem teuren Vergnügen.
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Verwendete Quellen:
MSN: Annalena Baerbock: Nutzt sie die Luftwaffe für PR-Zwecke?