Klimakrise, Inflation, Digitalisierung – all dies dürfte bei der Entscheidung der Deutschen Post eine wichtige Rolle gespielt haben. Denn ein Angebot streicht das Unternehmen jetzt komplett aus seinem Portfolio.
"Einkauf aktuell" wird abgeschafft
Mit "Einkauf aktuell" hat die Deutsche Post seit 2003 eine Werbeblatt-Sammlung vertrieben, die eine große Reichweite hatte: Schätzungsweise 15 bis 18 Millionen Haushalte haben diese jeden Samstag erhalten. Nun soll der Service ab April 2024 komplett eingestellt werden – aktuell gebe es noch eine Übergangsphase.
Gründe seien neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit auch gestiegene Kosten für die Deutsche Post sowie die geringeren Budgets der werbenden Unternehmen und "ein spürbarer Nachfragerückgang" in der Bevölkerung – im Zeitalter der personalisierten digitalen Werbung kann die allgemeine Printwerbung wohl nicht mehr mithalten.
Man wolle zwar nicht gänzlich auf Printwerbung verzichten, da diese ihre "Daseinsberechtigung im Werbe-Mix [behält]", man nutze sie künftig aber nur noch in Geschäftsbereichen mit entsprechender Nachfrage.
Nicht nur die Post: Auch Rewe setzt auf weniger Papier
Ein besonderes Beispiel für die geringere Bereitschaft des Handels, weiterhin in Werbeblättchen zu investieren, ist Rewe. Die Supermarktkette hat zum 01. Juli 2023 den Vertrieb ihres Print-Wochenblatts eingestellt – und folgt damit der Baumarktkette Obi.
Greenpeace und Co. begrüßen diesen Schritt von Rewe und der Post. Denn gerade "Einkauf aktuell" sei laut Greenpeace-Sprecherin Viola Wohlgemuth "ein Symbol für die überholte deutsche Wegwerfgesellschaft", weil dadurch "Unmengen an Papier ungelesen in den Mülleimer wandern".
Verwendete Quellen:
Spiegel: NACH 21 JAHREN: "Einkauf aktuell" verschwindet: Deutsche Post stellt Werbeprospekt-Sammlung ein
Berliner Zeitung: Post stellt Prospektbündel-Geschäft im Frühjahr ein