Jacques Chirac verbringt seine Jugend in Corrèze, im Nordwesten des Zentralmassivs. Der später französische Präsident wächst als Einzelkind auf, seine Schwester Jaqueline verstirbt noch als Kleinkind mehrere Jahre vor seiner Geburt. Nachdem er 1950 sein Abitur am Lycée Louis-le-Grand in Paris ablegt, heuert er als Matrose auf einem Kohlenschiff, der Capitaine Saint-Martin, an.
Neuer Lebensweg
Nachdem er das Schiff wieder verlässt, lässt sich Jacques Chirac in Paris nieder. Dort studiert er bis zum Jahr 1953 Politikwissenschaften am Institut d'études politiques de Paris. Vor einer Weile gibt er zu, damals mit der Parti Communiste (also der kommunistischen Partei), sympathisiert zu haben und sogar die Zeitung L'Humanité verkauft zu haben.
Im Jahr 1952 fliegt er in die U.S.A und findet dort seine erste große Liebe, Florence Herlihy, eine junge Frau, die aus South Carolina stammt. Die Situation ist allerdings kompliziert: Die Familien beider sind mit der Beziehung der beiden nicht einverstanden und üben einen immensen Druck auf das Paar aus, sodass Chirac bald wieder nach Frankreich aufbricht.
Als er wieder in Paris ist, verlobt er sich recht schnell mit Bernadette Chodron de Courcel, die er an der Hochschule Sciences Po trifft. Im Jahr 1954 wird er an der École nationale d’administration (eine Hochschule für all jene, die eine Karriere in der Verwaltung anstreben) angenommen.
1956 heiratet Chirac seine Bernadette. Sie bekommen zwei Töchter: Claude und Laurence. Laurence leidet seit ihrer Jugend an Depressionen und stirbt im Jahr 2006, nach mehreren Selbstmordversuchen, schließlich an einem Herzinfarkt. Das Paar adoptiert des Weiteren eine junge Frau namens Anh Dao Traxel. Diese kommt als Bootsflüchtling aus Vietnam.
Lange politische Karriere
In den 60er Jahren arbeitet er unter Premierminister Georges Pompidou bereits für die französische Regierung. Chirac bewahrt die Jahre über eine große Liebe zur Kunst und trägt im Jahr 2006 maßgeblich zur Gründung des Museums Musée Quai Branly bei, welches 2016in Musée du Quai Branly-Jacques Chirac umbenannt wird.
Schnell geht es auf der Karriereleiter für ihn hoch: 1972 wird Jacques Chirac zum Minister für Landwirtschaft ernannt. Der Postenliegt ihm sehr am Herzen und so trägt es sich zu, dass er bei jedem Salon de l'agriculture (ähnlich der Internationalen Grünen Woche) zugegen ist.
1974 wird er unter Valéry Giscard-D'Estaing zum Premierminister, allerdings führt eine Meinungsverschiedenheit zwei Jahre später dazu, dass er sein Amt niederlegt. Er gründet kurz darauf eine politische Partei (Rassemblement pour la République) und wird 1977 Bürgermeister von Paris. Bei bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 1995 setzt er sich gegen seinen Gegner Lionel Jospin durch.Am 17. Mai 1995 wird er zum ersten Mal Präsident von Frankreich. Eine Position, die er ganze 11 Jahre lang innehaben wird.