Russland gibt in der Corona-Krise zurzeit keine gute Figur ab. Zuletzt verzeichnete das Land mehr als 25.000 Neuinfektionen am Tag, dazu kommen rund 500 Tote, die die Behörden täglich melden. Nun will der Kreml intervenieren und kündigt einen gewagten Schritt an. Putin möchte ab nächster Woche beginnen, massenweise die Bevölkerung zu impfen!
Impfung trotz extremer Risiken
Demnach sollen eine Million Ärzte und Lehrer schon sehr bald "Sputnik V" verabreicht bekommen - allerdings auf freiwilliger Basis. Vor einigen Monaten wurde der Impfstoff als erster weltweit für eine breite Bevölkerung zugelassen. Dies sorgt für einen großen Aufschrei in Expertenkreisen, da er sich zu dem Zeitpunkt noch vor der finalen Testphase befunden hat.
Tatsächlich ist die Wirksamkeit und die drohenden Nebenwirkungen von "Sputnik V" noch immer nicht bekannt. Obwohl die Tests noch laufen, werden also schon bald viele Millionen Menschen den Impfstoff bekommen. In anderen Ländern wäre das ausgeschlossen. Nicht auszudenken, welche Risiken unerforschte Vakzine bergen.
Forschungswelt entsetzt
Der Kreml gibt bekannt, dass bereits zwei weitere Impfstoffe in der Entwicklung sind, einer davon stehe bereits kurz vor der Zulassung. Bei den groß angelegten Tests sind auch andere Länder außerhalb Russlands beteiligt, so zum Beispiel Belarus und Venezuela.
Bei der Rücksichtslosigkeit und Haspelei, mit der die russischen Impfstoffe aktuell auf den Markt kommen, können andere Wissenschaftler nur den Kopf schütteln. Schon bald wird sich zeigen, wie wirksam "Sputnik V" ist, und wie seine Nebenwirkungen ausfallen. Hat der gesundheitlich angeschlagene Putin, der von seiner Freundin zum Rückzug gedrängt wird, etwa vorschnell gehandelt?