Chris Tall ist ein begehrter Comedian, den viele sicherlich entweder vom Quatsch Comedy Club oder auch von Genial Daneben kennen. Bei Chris Tall presents... bringt er nicht allein die Zuschauer zum Lachen, sondern hat Kollegen, die ihn dabei unterstützen. Die haben alle eins gemeinsam: Nein, es geht nicht darum, dass sie lustig sind.
Frauenfreie Zone
In einem Interview mit der Landeszeitung spricht Chris Tall darüber, wie stolz er darauf ist, dass Kollegen mit allen möglichen kulturellen Hintergründen bei ihm auf der Bühne stehen werden:
Mit Tutty Tran zeigen wir einen Comedian mit vietnamesischem Hintergrund, Osan Yaran hat türkische Wurzeln, Thorsten Bär repräsentiert einen typischen Deutschen, Ingmar Stadelmann ist in Sachsen-Anhalt geboren, er ist also Ossi, Masud Akbarzadeh ist Deutschiraner und Simon Pearce ist schwarz.
Trotz der Vielfalt der Comedians gibt es eine Gruppe, die es nicht in die Show von Chris geschafft hat: weibliche Comedians. Der Hamburger beteuert allerdings auch, dass dies keine bewusste Entscheidung gewesen sei:
Wir haben uns nicht offensiv gegen Frauen entschieden und hatten natürlich auch Comediennes auf dem Zettel. Aber die Teilnahme hing von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der zeitlichen Verfügbarkeit oder dem Anspruch seitens Amazon Prime, auch exklusives Material zu zeigen. Viele Kandidatinnen hatten ihre Sachen schon im TV gespielt und haben uns deswegen abgesagt.
Internationales Publikum
Es bleibt zu hoffen, dass das dem internationalen Publikum nicht sauer aufstößt, denn die Sendung wird auch im Ausland zu sehen sein. Chris hofft, dadurch "das Klischee des unlustigen Deutschen" brechen zu können.
Mit seiner Sendung verfolgt er aber noch eine ganz andere Botschaft: Er möchte die Menschen zusammenbringen. Wer Christ Tall kennt, der weiß, dass manche seiner Witze sicherlich grenzwertig sind. Insbesondere Minderheiten werden von ihm besonders gerne durch den Kakao gezogen.
Angst davor, von bestimmten politischen Gruppen deshalb instrumentalisiert zu werden, hat der junge Komiker nicht. Er äußert - ähnlich wie Stefanie Hertel - seine Meinung zu Themen wie Akzeptanz oder Rechtsdruck ganz direkt : "Wenn rechte Gruppen meine Themen für sich nutzen, dann positioniere ich mich dagegen."
Aber auch über sich selbst kann er gut machen und tut dies sogar ziemlich gerne. Gar nicht so verkehrt, würden wir sagen.