Werner Hansch hat keine Zeit, um sich über seinen Triumph bei "Promi Big Brother" zu freuen. Noch in der Nacht, in der er als Sieger des beliebten Reality-Formats bekannt wird, flattert eine Anklage der Staatsanwaltschaft Dortmund ins Haus des ehemaligen Sportkommentators. Dem 82-Jährigen wird Betrug vorgeworfen.
"Promi Big Brother"-Sieger wegen Betruges angeklagt
Was steckt hinter den Anschuldigungen? Vor einigen Jahren hat ihm CDU-Politiker Wolfgang Bosbach ein Darlehen in der Höhe von 5.000 Euro ausgestellt, welches Hansch allerdings nie zurückgezahlt hat. Nun wird er beschuldigt, den Gläubigern mutwillig Rückzahlungswillen vorgetäuscht zu haben, weswegen er nun des Betruges angeklagt wird.
"Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat Anklage gegen Werner Hansch erhoben, wegen des Verdachtes des Betrugs in sechs Fällen", bestätigt der zuständige Staatsanwalt Henner Kruse gegenüber t.online. Mittlerweile soll sich der Schaden des Geldes auf ganze 34.500 Euro belaufen. Aus diesem Grund droht Hansch die Einleitung eines Hauptverfahrens. Und das so kurz nach seinem emotionalen Sieg bei "Promi Big Brother"!
"Was ich gemacht habe, ist furchtbar"
Vor laufender Kamera hat er sich dort zu seiner hartnäckigen Spielsucht geoutet. Im Interview mit Express klärt er über die Gefahren der oftmals unterschätzten Sucht auf, und erzählt, wie schwer es ihm gefallen ist, offen darüber zu sprechen:
Was glauben Sie, wie schwer das ist und wie hoch diese Mauer der Schamgrenze ist? Da müssen Sie Eisentonnen stemmen. Da sind viele Menschen, die zeigen mit dem Moral-Finger auf einen und das völlig zu Recht. Was ich gemacht habe, ist furchtbar und grausam.
Schuldunfähig wegen Spielsucht?
Eben diese Spielsucht soll nun auch der Grund dafür sein, warum Hansch die besagte Summe bislang nicht zurückzahlen konnte. Getrieben von der Gier, weiterzuspielen, soll er nicht in der Lage gewesen sein, seine Schulden beim CDU-Politiker zu begleichen. Gegenüber Bild meint der legendäre Sportkommentator:
Der Gutachter kann aus meiner Sicht zu keinem anderen Ergebnis kommen, als dass ich durch diese Sucht vollkommen paralysiert und schuldunfähig war.
Trotzdem kündigt Hansch uneingeschränkte Kooperation mit der Staatsanwaltschaft Dortmund an, um die düsteren Zeiten der Spielsucht ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. "Ich werde dort komplett die Hosen runter lassen", so der 82-Jährige. Direkt nach seinem TV-Sieg und der damit einhergehenden Prämie von 100.000 Euro hat Hansch zunächst angekündigt, das Geld ausschließlich für das Schulden-Management zu verwenden. Ob davon nach dem Verfahren noch etwas übrig bleiben wird?