Armin Laschet: Sohn verursacht politischen Skandal mit Masken-Deal

Skandal um Armin Laschet: Möglicherweise hat sein Sohn ihm einen Geschäftspartner vorgestellt, der jetzt durch Steuergelder von der Corona-Krise profitiert. Die SPD fordert eine lückenlose Aufklärung des Sachverhalts.

Armin Laschet: Sohn verursacht Masken-Deal-Skandal
© Gisela Schober@Getty Images
Armin Laschet: Sohn verursacht Masken-Deal-Skandal

Johannes, genannt "Joe" Laschet, ist der älteste Sohn des NRW-Ministerpräsidenten. Der 31-Jährige, der Ryan Gosling zum Verwechseln ähnlich sieht und als Model und Blogger arbeitet, berät seinen Vater bekanntermaßen immer wieder in Sachen Mode. Jetzt auch in Sachen Regierungsarbeit?

Armin Laschet: Vetternwirtschaft auf Regierungsebene?

Joe Laschet arbeitet seit Jahren als Influencer immer wieder mit der Marke Van Laack zusammen, macht Werbung für deren Produkte im Internet. Zu Beginn der Corona-Krise stellt das Label seine Produktion auf Kittel und Masken um, das Land NRW wird Großabnehmer: So kauft die Polizei 1,25 Millionen Masken und das Gesundheitsamt mehrere Millionen OP-Kittel, wie die Bild berichtet.

Insgesamt geht es hierbei um einen Betrag von 38,5 Millionen Euro, der vom Land NRW in das Unternehmen fließt - und das ganz ohne ein Ausschreibungsverfahren. Durch die Umstellung auf Masken und Kittel kann das Unternehmen Van Laack seinen Jahresumsatz verdoppeln.

Wie der Kontakt zwischen Politik und dem Modelabel zustande kam, erklärt der Chef des Modelabels, Christian von Daniels, der Rheinischen Post wie folgt: "Ich habe Joe gesagt, dass er seinem Vater meine Nummer geben kann, wenn das Land Hilfe bei der Beschaffung von Masken braucht."

Tatsächlich ruft Laschet bei Christian Von Daniels an und wenige Tage später schauen sich Mitarbeiter des Ministerpräsidenten Masken und Kittel des Modelabels genauer an, wie der Chef des Modelabels weiter ausführt.

SPD fordert lückenlose Aufklärung des Sachverhalts

Die SPD unterstellt Laschet jetzt "Influencer-Marketing in der Staatskanzlei" und stellt eine Anfrage, in der die Partei wissen will, "welchen Einfluss die Geschäftsbeziehungen von Joe Laschet zum Modehersteller Van Laack auf die Auftragsvergabe der Landesregierung" hatte.

Stefan Zimkeit, finanzpolitischer Sprecher der SPD im NRW-Landtag: "Aufträge im Wert von knapp 40 Millionen Euro vergibt man nicht am Telefon." Er fordert: "Es muss ausgeschlossen werden, dass hier persönliche Beziehungen eine Rolle gespielt haben."

Die NRW-Landesregierung wiederum erklärt, dass es auf dem "Höhepunkt des Infektionsgeschehens der ersten Welle im März auf dem Weltmarkt nahezu keine Schutzkleidung und -Masken gegeben" habe.

Es habe mehrere Hinweise auf verschiedene Firmen gegeben, denen man jeweils allen nachgegangen sei, und das "zum Teil persönlich durch den Ministerpräsidenten und weitere Mitglieder der Landesregierung". Laschet hat nach Regeln des Landtags nun vier Wochen Zeit, auf die Anfrage der SPD zur Aufklärung des Sachverhalts zu antworten.

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