Von der Presse wird das neuartige Format auch gleich gefeiert und als "beeindruckend" und "bahnbrechend" bezeichnet, wie npr.com berichtet. Doch seit der Ankündigung des Senders sind Stimmen laut geworden, die die Sendung gar nicht toll finden.
Wettbewerbsorientierter Aktivismus?
Das Problem? Der Sendung liegt der kapitalistische Wettbewerbsgedanke zu Grunde, der mit den Idealen und Zielen von Aktivismus unvereinbar ist. Der Sender reagiert mit folgendem Statement auf den Backlash:
Es hat sich gezeigt, dass das Format der Sendung in der angekündigten Form von der wichtigen Arbeit ablenkt, die diese unglaublichen Aktivist:innen jeden Tag in ihren Gemeinden leisten.
"Dies ist zutiefst gefährlich"
Die Anti-Polizeigewalt-Aktivistin Brittany Packnett Cunningham bringt es mit ihrer Aussage auf den Punkt:
Abgesehen von der Tatsache, dass Millionen von Dollar für Haare, Make-up, Reisen, prominente Moderator:innen und Juror:innen, Produktion und Vertrieb ausgegeben werden, die an die Aktivist:innen und Organisationen, die vorgestellt werden, hätten gehen können, ist dies zutiefst gefährlich.
Und weiter:
Damit wird eine gesellschaftliche Vorstellung darüber, wie ein guter Aktivist auszusehen hat, weiter ausgebaut: jemand, der bereit für die Hauptsendezeit ist, jemand, der einem bestimmten Archetyp entspricht und der in den sozialen Medien großartig ist und sich perfekt vermarkten lässt.
Was hat das noch mit Aktivismus zu tun?
Das fragte sich auch Clover Hogan, eine 22-jährige Aktivistin, die auf Twitter beschreibt, wie sie von den Show-Prodzuent:innen interviewt wurde und zum Schluss das Angebot bekam, an der Show teilzunehmen, was sie jedoch ablehnte:
Ich weiß noch, dass ich dachte, ich sei in einer Black Mirror-Folge. Als der Anruf endete, weinte ich und rief meine Mutter an. Die ganze Zeit wurde mir das Gefühl gegeben, als würde ich bei einem Test durchfallen.
Warum sogar eine der drei Moderator:innen sich jetzt via Instagram für ihre Teilnahme entschuldigt hat, erfahrt ihr im Video!